Bochum..
Der erste Bochumer Science Slam fand jetzt in der Christuskirche statt. Gewonnen hat den Wissenschaftler-Wettkampf Daniel Weimar von der Uni Duisburg-Essen mit seinem Vortrag zur Errechnung des Wertes eines Fußballvereins.
Gibt es Schönheitskriterien bei Hühnern? Bestehen manche Menschen aus Antimaterie? Und was bekommt man eigentlich für einen erfundenen Fußballverein? Diesen und weiteren Fragen widmete sich der „Science Slam“ am Montag Abend in der Christuskirche. Da mag mancher aufhorchen, Wissenschaft in der Kirche? Es funktioniert wirklich. Dies bewies vor allem Dr. Till Moritz Karbach, der vor Altar und Kreuz locker über den Urknall sprach, ohne Unmut aus den gefüllten Kirchenbänken zu ernten.
Als erster Slammer trat der RUB-Student André Posenau an. Er referierte darüber, wie Altenpflegerinnen mit ihren dementen Patienten sprechen. Eine Doktorarbeit in zehn Minuten referiert: Interessant war das schon. Doch dank hallender Kirchenwände und nervösem schnellen Sprechen, kam nicht alles Gesagte beim Publikum an.
Nach dem Physiker Karbach, der die Zuschauer beruhigte, dass sie nicht aus Antimaterie bestünden, folgte der wohl erwartungsvollste Auftritt von Dr. Elmar Diederichs aus Berlin. Er sprach über „Schönheitskriterien bei Hühnern“. Dass sich dahinter eher ein mathematischer Vortrag über Wahrscheinlichkeiten bei der Hennenwahl versteckte, ahnte wohl da noch niemand.
Den Abschluss des Abends machte der spätere Sieger des Bochumer Science Slams: Daniel Weimar, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Duisburg-Essen. Teilweise durch filmische Unterstützung erklärte er, wie man den Wert eines Fußballvereins errechnen kann. Dank RTL-Anleihen („Raus aus den Schulden“) und Panini-Bildchen von weniger schönen Profi-Spielern gewann er das Publikum für sich, das bei der Bewertung am lautesten für ihn klatschte. Feierlich wurden ihm als Siegerprämie ein Paar Boxhandschuhe vom Moderator überreicht, denn: „Die Wissenschaft kämpft ja mit harten Bandagen“.