Bochum. Die Stadt Bochum hat eine interne Prioritätenliste für alle 33 Altenheime erstellt. Mit diesen fünf Heimen soll die Covid-19-Impfung starten.
Die Stadt Bochum hat in Absprache mit den Trägern der Alten- und Seniorenheime in der Stadt entschieden, wo voraussichtlich am Sonntag, 27. Dezember, zuerst in Bochum geimpft wird. Das hat die WAZ am Montagmorgen (21. Dezember) aus dem Sozialdezernat der Stadt Bochum erfahren. Insgesamt leben rund 3600 Menschen in Bochumer Pflegeheimen. Auch das Personal, rund 4000 Männer und Frauen, soll zügig geimpft werden.
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Wie berichtet, hat die Landesregierung die letztendliche Entscheidung über die Priorisierung der Altenheime in jeder Stadt, jedem Kreis in die Hände der Städte und Kreise selbst gelegt. In einem aufwändigen Abwägungsprozess, an dem die Träger der Einrichtungen in jeder Phase, so die Stadt, beteiligt worden seien, ist nun eine Liste erstellt worden, die eine Reihenfolge für jedes einzelne Heim festlegt.
Stadt Bochum hat Impfreihenfolge der Heime festgelegt
Demnach wird, nachdem am heutigen Montag (21.) die Europäische Arzneimittelbehörde den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Europa freigegeben hat, in folgenden Alten- und Seniorenheime in Bochum am kommenden, Sonntag, 27. Dezember, geimpft. Wenn allerdings es in einem der Heime ein aktuelles Infektionsgeschehen geben sollte, darf dort nach den Richtlinien der Stadt nicht geimpft werden.
- Elsa Brändström Haus (Diakonisches Werk)
- Haus an der Grabelohstraße (Stadt Bochum)
- Seniorenzentrum am Ostring (Alloheim)
- Mauritius Seniorenstift (Theresia-Albers-Stiftung)
- Seniorenzentrum Dorstener Straße (Stella Vitalis)
Diese schwierige Entscheidung wurde unter anderem unter Hinzuziehung folgender Kriterien getroffen. Dabei seien die Träger in jeder Phase des Entscheidungsprozesses einbezogen worden.
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- Gibt es aktuell Corona-Fälle in der Einrichtung (Ausschlussgrund)
- Größe der Einrichtung
- Kann Impfbereitschaft bis zum 27. Dezember hergestellt werden
Zwei Räume sind bereits vorbereitet
Wie Hubert Röser, Sprecher der Theresia-Albers-Stiftung, die in Bochum außer dem Mauritius Stift noch das Marienstift an der Humboldtstraße betreibt, bestätigt, soll das Mauritius Stift am Knüwerweg zu den fünf ersten Altenheimen gehören, in denen in Bochum geimpft werden soll. „Wir haben in dem Heim bereits zwei Räume vorbereitet.“ Ein Raum mit entsprechenden Kühlschränken ist für die Konfigurierung des Impfstoffes vor Ort nötig. In dem anderen Zimmer wird die eigentliche Impfung durchgeführt.
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Die Arbeiterwohlfahrt (Awo), Bezirk Westliches Westfalen betreibt in Bochum vier Alten- und Seniorenheime, darunter auch das Heinrich-König-Zentrum, in dem es im Frühjahr bei der ersten Corona-Welle einen großen Corona-Ausbruch mit mehreren Toten gegeben hatte. Zur aktuellen Vorbereitung auf die Impfung sagt, Jörg Richard, zuständiger Awo-Abteilungsleiter: „Bei uns läuft in den Heimen noch eine große Aufklärungskampagne. Wir möchten, dass sich soviel Bewohner und Mitarbeiter wie möglich möglichst schnell impfen lassen.“
Awo wünscht sich hohe Impfbereitschaft
In den Bochumer Awo-Heimen leben rund 500 Männer und Frauen, hinzu kommt etwa die gleiche Anzahl von Mitarbeitenden. Da etliche Bewohner und Bewohnerinnen unten Betreuung stehen, gehe es nun auch darum, die entsprechenden Einwilligungserklärungen zu erhalten. Wie Jörg Richard ausführt, strebt die Awo eine Impf-Beteiligung von deutlich mehr als 70 Prozent an. „Da habe ich aber kaum Zweifel, denn etwa bei Grippeimpfungen in unseren Häusern liegt die Beteiligung deutlich höher.“
Offenbar nur 478 Impfdosen in der ersten Lieferung
Da die die Zahl der Impfdosen, jetzt ist von nur 478 die Rede (die Kassenärztliche Vereinigung hatte bislang eine höhere Zahl, knapp 500, genannt), natürlich bei weitem nicht ausreicht, um überhaupt nur alle Bewohner in den Pflegeheimen zu impfen, stellt sich die Frage nach dem Zeitpunkt von weiteren Lieferung: „Wir wissen nicht, wann diese Lieferungen hier eintreffen“, so Sozialdezernentin Britta Anger auf Nachfrage. Die Größe der ersten Charge sei aufgrund des Anteils der über 80-Jährigen in Bochum berechnet worden. In Bochum lebten (Stand 2019) insgesamt 26.190 Männer und Frauen im Alter von 80 Jahren oder älter. Dies macht einen Bevölkerungsanteil von etwa sieben Prozent aus.
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