Bochum. Für einen Bochumer kam bei einem Wohnungsbrand jede Hilfe zu spät. Der Mann starb noch am Einsatzort, wie die Feuerwehr mitteilte.
Feuer – mitten in der Nacht zum Freitag – im Dachgeschoss des zweigeschossigen Mehrfamilienhauses an der Straße Alter Zoll 32 in Bochum-Höntrop: Für den 45-jährigen Mann, vermutlich der Mieter dieser Dachwohnung, kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb am Einsatzort.
Wie Feuerwehrsprecher Thomas Bendik auf Nachfrage mitteilt, wurde die Wehr von Nachbarn um zwei Minuten nach Mitternacht alarmiert. Bendik vermutet, dass die Nachbarn den Rauchmelder gehört haben. Als die Rettungskräfte am Brandort eintrafen, stand die Dachgeschosswohnung bereits im Vollbrand. Der zu dem Zeitpunkt noch lebende Bewohner wurde mit zwei Trupps aus den Flammen gerettet. Trotz sofortiger Versorgung durch den Notarzt und den Rettungsdienst verstarb der Mann jedoch. Feuerwehrsprecher Bendik wollte der Obduktion durch die Gerichtsmedizin nicht vorgreifen, doch vermutet er, dass der Mann an den Folgen einer schweren Rauchgasvergiftung gestorben ist.
Feuerwehr war stundenlang im Einsatz
Nachdem der Brand gelöscht war, untersuchte die Feuerwehr das Haus und auch das Dach mit einer Wärmebildkamera, um noch eventuell versteckte Brandnester ausfindig zu machen. In den frühen Morgenstunden, gegen 4 Uhr, fuhr die Feuerwehr noch einmal zum Brandort, um eine weitere Brandnesterkontrolle durchzuführen.
Nicht nur die Wohnung sei, so Bendik, absolut unbewohnbar. Auch Teile der Dachabdeckung musste die Feuerwehr entfernen. Auf die anderen Wohnungen im Mehrfamilienhaus seien die Flammen allerdings nicht übergesprungen. In der Brandnacht wurde das Gebäude komplett geräumt, alle Bewohner mussten das Haus verlassen, standen zunächst am Straßenrand. Sie verbrachten die Nacht dann woanders. „Ich konnte bei einer Bekannten unterkommen“, sagt eine noch sichtlich geschockte Bewohnerin. Erst am nächsten Morgen konnten sie wieder ihre Wohnungen betreten. Brandgeruch ist am Morgen danach im Hausflur noch deutlich wahrnehmbar, rotweißes Flatterband hängt an der Gebäudeseite, rußgefärbt ist die Hauswand dort, wo die Flammen aus den Fenstern schlugen.
Brandursache wird ermittelt
Die Feuerwehr übergab den Brandort direkt an die Bochumer Kriminalpolizei. Diese hat die Wohnung versiegelt. Am Freitagvormittag waren Experten vor Ort, um die Brandursache zu ermitteln.
Die Berufsfeuerwehr wurde vor Ort durch Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehren Höntrop und Eppendorf unterstützt. Insgesamt waren 52 Einsatzkräfte am Alten Zoll; 16 Atemschutzgeräte wurden benötigt.