Bochum. Der neue AStA-Vorsitzende der Ruhr-Universität Bochum, Martin Wilken, spricht im Interview über Themenschwerpunkte und den Wähler-Trend zum Pragmatismus.
Martin Wilken ist neuer AStA-Vorsitzender an der Ruhr-Universität. Der Chemiestudent ist Sprecher der regierenden Koalition, die aus den Listen NAWI, REWI, GEWI, IL, RUB Piraten und den Jusos. gebildet wird. Mit der WAZ sprach das NAWI-Mitglied über die Themen und Ziele des AStA für die Legislaturperiode.
Es hat etwas länger dedauert mit der Koalitionsbildung. Was war los?
Martin Wilken: Unser Wahlsieg wurde getrübt durch den Verlust zweier Sitze unserer Koalitionspartner. Dadurch fehlte ein Sitz für die Mehrheit. Wir haben dann Gespräche geführt mit der neune Liste REWI (der Liste der Rechtswissenschaften) und den RUB-Piraten. letztlich gehören jetzt beide zur Koalition.
Gibt es neue Themen für den AStA?
Wilken: Ja. Wir beteiligen uns an der Initiative „RUB bekennt Farbe“. Gemeinsam mit der Uni-Verwaltung geht es darum, Strategien zu entwickeln, wie mit Neonazis umgegangen werden kann. Dazu soll es Workshops geben und auch ein „Rockkonzert gegen rechts“ im Sommer. Ein anderer Schwerpunkt ist das Thema „Studieren mit Kind“. Wir haben dazu eine neue Referentin eingestellt. Es geht dabei um Kita-Plätze, Kindergartenkosten, die Uni-Zwerge und um Stipendien.
Was sind weitere Arbeitsschwerpunkte?
Wilken: Die andauernde Campussanierung und die Entwicklung der Studierendenzahlen, damit zusammenhängend Mobilität und Barrierefreiheit. Zuletzt war auch die Abschaffung der Latinums-Pflicht für bestimmte Fächer ein Thema. Das hatte der Bochumer AStA angestoßen, jetzt steht das Thema auf der Agenda in Düsseldorf. Das beobachten wir weiterhin, sind aber optimistisch, dass der Landtag da handelt.
Die Theaterflatrate für das Schauspielhaus, ein Erfolg?
Wilken: Ja, wir arbeiten nach der erfolgreichen Urabstimmung darüber jetzt daran, einen Vertrag für weitere Jahre auf den Weg zu bringen. Kultur ist auch sonst ein sehr wichtiges Thema für den AStA, Stichworte sind Extraschicht und das Campusfest.
Wie stellt sich politische Arbeit für den AStA dar?
Wilken: Wir wägen genau ab, wie sehr etwas die Studierenden direkt betreffen. Primär interessieren uns Dinge auf dem Campus. Deutlich ist allgemein ein Trend hin zu „unpolitischen“ Listen abzulesen. Pragmatischen Listen. Das sieht man auch an dem Erfolg der neuen „REWI“-Liste der Juristen.
Die Bochumer Studierendenzeitung, die BSZ wird neu aufgestellt, hört man?
Wilken: Da sind alle Verträge ausgelaufen. Wir wollen eine höhere Präsenz für die Publikation. Ein neues Layout wird erarbeitete, auch die Statuten müssten mal überarbeitet werden. Des Weiteren sind die Stellen ausgeschrieben, mit Sicherheit werden sich auch bisherige Redaktionsmitglieder bewerben und da arbeiten.