Die Kortum-Gesellschaft – Vereinigung für Heimatkunde, Stadtgeschichte und Denkmalschutz – hat ihr Veranstaltungsprogramm für Herbst vorgelegt. Wie immer, widmet es sich aus ungewöhnlichen Blickwinkeln interessanten und fast vergessenen Aspekten der Bochumer Geschichte.
So geht es bei einem Vortragsabend am 23. Oktober um das Thema „Archäologie in Bochum“ und am 6. November um die Geschichte des Denkmals „Trauernde Alte“ von Gerhard Marcks an der Pauluskirche, das heute als zentrale Gedenkstätte unserer Stadt gegen „Gewaltherrschaft und Krieg“ verstanden wird.
Hoch interessant verspricht auch Johannes Habichs Vortrag zu werden; am 13. November berichtet er in seinem bereits zweiten Referat zum Thema, „Wie die Autobahn nach Bochum kam“. Dieser spezielle stadtgeschichtliche Schwerpunkt wird erstmals in dieser Kompaktheit behandelt und als eine zusammenhängende Entwicklung der Verkehrsplanung mit vielen Details dargestellt.
Die Veranstaltungen finden im „Häuschen“ der Kortum-Gesellschaft an der Bergstraße 68a statt und sind kostenlos. Die Programmzettel liegen an vielen Stellen aus, etwa im Bürgerbüro am Rathaus.
„Bochumer Zeitpunkte“ neu erschienen
Ebenfalls neu erschienen sind die „Bochumer Zeitpunkte“ mit Beiträgen zur Stadtgeschichte. Das aktuelle Heft ist das bereits 32., das von der Kortum-Gesellschaft aufgelegt wird. Zentrales Kapitel der „Zeitpunkte“ ist diesmal der Beitrag von Peter Kracht „Nageln gegen Hunger und Not“, der an ein vergessenes Kapitel der „Heimatfront“ aus dem Ersten Weltkrieg erinnert: das Benageln von Kriegswahrzeichen.
In unserer Stadt war es die Holzfigur „Der Bochumer Schmied“, die mit Nägeln zu unterschiedlichen Preisen benagelt werden konnte. Ganze Vereine und Schulklassen leisten durch das Einschlagen von Nägeln eine Spende für den „Kriegerdank“. Die Behörden finanzierten damit Kriegs- und Kriegsfolgekosten. Auch die „Bochumer Zeitpunkte“ sind u.a. im Bürgerbüro im Rathaus erhältlich.