Bochum.. Die Galerie m zeigt in ihrer aktuellen Ausstellung Beispiele minimalistischer Kunst. Farbigkeit trifft auf Aluminium-Installation.
Gleich vier Ausstellungen von vier internationalen Künstlern sind in der Galerie m im Schlosspark Weitmar zu sehen. Eine Erkundung.
Elisabeth Vary
Elisabeth Varys (*1940) Exposition „Farbe – Körper“ ist bereits die sechste Einzelausstellung der Kölner Künstlerin in Weitmar. Vary steht für ein Werk, das die Grenzen von Malerei, Körper, Skulptur und Raum verschiebt: Ihr Farbkörper hängen an der Wand, treten aber ins Dreidimensionale hervor. Verstärkt wird die Körperhaftigkeit der Gebilden durch die Farbe, die durch die Transparenz oder Dichte des Öls, Lacks oder der Farbpigmente selbst skulptural erscheint. Man kann Elisabeth Varys Farbkörper immer neu entdecken, als Gebilde im Raum und als geschlossene Gemälde en miniatur.
Alfredo Álvarez Plágaro
Auch der Spanier Alfredo Álvarez Plágaro (*1960) ist regelmäßig zu Gast in der Galerie m, diesmal mit neuen „Identical Paintings“. Tatsächlich ist Reihung die Formgebung seiner Wahl. Die minimalistisch strengen Bilder bestehen aus geschichteter Malerei, die sich erst im künstlerischen Prozess entwickelt. Plágaros Werke folgen nie konventionellen Bildformaten; es entsteht so ein Gesamtbild, das sich zu einem flirrenden Muster verdichtet. Manchmal wirkt diese streng-verspielte zeitgenössische Kunst wie ein fernes, farbiges Echo auf die klassische Moderne.
Claus Goedicke
Um die Farbe geht es auch bei Claus Goedicke (*1966, Berlin), der auf seinen monochromen Fotografien leere Plastikflaschen in Szene setzt. Die lichtdurchlässigen Flaschen werden von Tageslicht beleuchtet, der Bildhintergrund entspricht farblich dem jeweiligen Objekt. Man erblickt eine pulsierende Farbigkeit – die Umrisse der Flaschen scheinen mit den sie umgebenden Flächen zu verwachsen. Nicht zuletzt ermöglichen Goedickes Fotografien einen veränderten Blick auf die uns umgebende Warenwelt. Die Alltagsfunktion der Gegenstände wird zu Gunsten einer konzentrierten Betrachtung von Farbe, Form, Licht und Materialität aufgehoben.
Carla Guagliardi
Nicht mit Malerei, aber mit der kleinen Rauminstallation „Fuga“ ist die brasilianische Künstlerin Carla Guagliardi (*1956) vertreten. Ihr Konstruktion aus Aluminiumrohren und einem dünnen, elastischen Seil erscheint schwerelos leicht – tatsächlich schweben die Metallrohre aber ausbalanciert in der Luft, begrenzt von den Wänden um sie herum und den roten Bändern, die sie halten. Die Alu-Linien definieren einen Raum im Raum: ein luftiges Spiel mit Perspektiven.
Am Samstag (12.3.) gibt es um 15 Uhr eine kostenlose Führung unter dem Thema „Farbe und Körper“. Galerie m, Schlossstraße 1a, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 14-18 Uhr, Infos im Internet unter www.galerie-m-bochum.com