Bochum.. Das Freie Kunst Territorium (FKT) will versuchen, die Immobilie an der Bessemerstraße 30 von Thyssen zu erwerben. Das Konzept steht, Geld soll durch Förderungen eingeworben werden. Kein Geld von der Stadt zu erwarten.

So manch große Geschäftsidee endete schon mit dem Abschrauben des Namensschilds. Beim Freien Kunst Territorium (FKT) an der Bessemerstraße 30 soll das anders sein. Hier wurde in dieser Woche das schöne Namensschild am Eingan (Baarestraße) gestohlen. Den Riesenplänen der hier beheimateten Künstler tut das aber keinen Abbruch. Sie planen, das ehemalige Gebäude der Krupp-Betriebskrankenkasse, in dem sie bisher eingemietet sind, von Thyssen zu kaufen.

„Viel Potenzial in Verbindung mit dem Stadtteil“

Zu diesem Zweck findet am kommenden Wochenende ein nicht-öffentlicher Workshop statt, zu dem die Initiatoren, Dorothee Schäfer und Uwe Siemens, Künstler, Anwälte, Architekten, Partner, Sponsoren und Vertreter der Stadt eingeladen haben. Dabei wollen sie ein Konzept vorstellen, wie das Gebäude (das bisher genutzte, und das Hauptgebäude, das von der Bessemerstraße zu sehen ist) zu bespielen wäre. Konzeptionell schwebt den durchaus optimistischen Machern vor, Ateliers, Künstler-Residenzen, Werkstätten, Ausstellungsräume und im Außenbereich auch Raum für Skulpturen zu schaffen. Sie sehen „viel Potenzial“ in der Verbindung zum Stadtteil.

Zuletzt waren immer wieder Gerüchte um ein Ende des FKT aufgekommen. Tatsächlich ist es auch so, dass Thyssen daran interessiert ist, das Gelände und die Gebäude zu verkaufen und dass in regelmäßigen Abständen Kaufinteressenten sich vor Ort umsehen. Für die quasi per Zwischennutzung residierenden Künstler ist das eine lähmende Situation, da eine kurzfristige Kündigung stets als Damoklesschwert über jeder Planung schwebt.

Stadt stellt keine Konkrete Hilfe in Aussicht

Ob ein Kauf der Immobilie, die im einstelligen Millionenbereich zu taxieren wäre, realistisch ist, ist sehr fraglich. Dorothee Schäfer geht aber davon aus, die erkleckliche Summe durch Fördermittel einwerben zu können, dazu käme dann aber auch noch ein 25-prozentiger Eigenanteil - immer noch eine Riesensumme. Die Stadt habe ideelle Unterstützung signalisiert, so Schäfer, aber keine konkrete Förderung in Aussicht gestellt. Der Kulturdezernent, Stadtdirektor Michael Townsend, glaube nicht an eine Realisierbarkeit des Kaufes. „Aber der kennt uns nicht“, so die Bildhauerin kämpferisch.

Das FKT-Gelände wird auch beim Detroit-Projekt des Schauspielhauses eine Rolle spielen. Es wird ab April von der spanischen Truppe Basurama und von Modularbeat aus Münster genutzt. Letztere werden ab 17.Mai eine siebeneinhalb Meter hohe „Ein-Mann-Sauna“ aufstellen. Ob man die Brache noch besser nutzen kann?