Altenbochum.. Johanneskirche ist wieder dicht. Jetzt wird die Fensterwand saniert
„Die Neueindeckung des Kirchendaches ist nun fertig“, freute sich nun Gemeindepastor Tom Tritschel von der Christengemeinschaft. Bis zum Start dieser Sanierung im Mai 2012 war es für die kleine Gemeinde (300 Mitglieder) und ihre Johanneskirche am Glockengarten – inzwischen bekannter als Scharounkirche – ein weiter Weg.
Dieser Anlauf begann bereits in 2007. Das Dach mit den Holzschindeln des außen unscheinbaren Hauses hielt zwar immer wieder Dank ständiger Reparaturen von Architekt und Gemeindemitglied Winfried Boecker. Der Rost nagte jedoch an den Stahlprofilen der großen Fensterwand. Am Ende machte die Gemeinde einen Sanierungsgesamtbedarf von gut 350 000 Euro im August 2008 aus.
Geld sammeln hieß deshalb die Devise. „Wir mussten zunächst lernen, uns größer zu denken“, erinnerte sich Joachim Stams. Der ehemalige Bergingenieur wurde der Motor des Projektes. „Pressesprecher Christoph Lützel von der GLS- Gemeinschaftsbank empfahl uns die Berühmtheit des Architekten Hans Scharoun zu nutzen, um eine Komplettsanierung der Kirche zu erreichen“, so der Senior weiter. Die „Initiative Scharounkirche“ entstand, die bis heute aus elf Gemeindemitgliedern besteht.
„Überall tropfte das Wasser hinein“
Während die Initiative alles tat, um an Geld zu kommen, rückte derweil an der Kirche das Dach ins Zentrum. Stams: „Überall tropfte durch die Holzschindeln das Regenwasser hinein.“ Anhand alter Pläne des Architekten stellte die Initiative fest, dass Scharoun für das asymmetrische (Zelt-)Dach eigentlich das wetterbeständigere Kupfer vorgesehen hatte. Die Gemeinde konnte sich das in den 60er Jahren nicht leisten.
Kupferpreis hat sich verdreifacht
Auch aktuell gab es dazu eine Diskussion, denn das Dach wurde so viel teurer. Stams: „Allein von 2007 bis 2012 verdreifachte sich der Kupferpreis. Da die vorhandene Regenrinne aus Kupfer ist und sich nicht mit anderen Metallen verträgt, blieb uns vom Material her keine andere Wahl.“ Die Dacharbeiten fanden nun stückweise statt, indem ein Dachteil der verwinkelten Konstruktion nach dem anderen dran kam.
„Die Sanierung kostete seit 2007 bisher 189 000 Euro“, so Stams. Für 2013 stellte er einen neuen Förderantrag bei der Stiftung Denkmalschutz sowie den staatlichen Förderstellen. Dann ist die große Fensterwand dran. Und die Arbeit für die Initiative geht weiter.