Bochum.


Die „Impulse“, das NRW-weite Festival der deutschsprachigen freien Theaterszene, wird im nächsten Sommer nun doch auch in Bochum stattfinden. Eine gemeinsame Anstrengung des Schauspielhauses, der Prinz Regent Theaters und des Theaters Rottstraße 5 mach’s möglich.

In Abstimmung haben die drei Bühnen die 18 000 Euro-Deckungslücke geschlossen, die nach dem Rückzug der Sparkasse im für die „Impulse“ benötigen 45 000-Euro-Budget klafften. 27 000 Euro davon hatte die Stadt zugesichert.

Seit über 20 Jahren Festivalstadt

Wie berichtet, will sich die Sparkassen-Stiftung 2013 nicht mehr engagieren, auf dass die seit einigen Jahren gewährte „Impulse“-Zuwendung nicht zu einer satzungswidrigen institutionalisierten Förderung werde. Durch einen WAZ-Bericht Mitte Oktober war öffentlich geworden, dass damit die Teilnahme der Stadt Bochum als einer der vier angestammten Austragungsorte (neben Mülheim, Düsseldorf und Köln) des renommierten Festivals gefährdet wäre.

Bochum ist unter Federführung des Prinz Regent Theaters seit den Anfangstagen des Festivals, also seit über 20 Jahren, Mitveranstalter der „Impulse“. Die immer schon klaffende Lücke zum Gesamtbetrag hatte das PRT in den letzten Jahren durch Eigenleistung und durch Anträge bei anderen Förderern decken können. Die nach dem Sparkassen-Rückzug klaffende Finanzierungslücke kann die chronisch unterfinanzierte kleine Weitmarer Bühne jedoch nicht mehr stemmen. So schien es, als müsste sich ausgerechnet Bochum aus dem Kreis der angestammten „Impulse“-Städte zurückziehen.

„Es hätte der Theaterstadt Bochum überhaupt nicht gut zu Gesicht gestanden, wenn das Festival im nächsten Sommer ausgefallen wäre“, stellt dazu Schauspielhaus-Intendant Anselm Weber auf WAZ-Anfrage klar. Er hatte die Initiative zur konzertierten Theateraktion gegeben, steuert mit fast 90 Prozent der fehlende Summe den Löwenanteil zum Bochumer „Impulse“-Obolus zu. „Wir stehen als großes Haus in größerer Verantwortung als die beiden kleineten Bühnen“, so Weber.

Der „Impulse“-Zuschuss an den Veranstalter Kultursekretariat NRW verursache für sein Theater keine Mehrkosten, werde vielmehr dem Etat für Koproduktionen/Gastspiele entnommen. „Wir geben dieses Geld jetzt nicht für Auswärts-Produktionen oder ähnliches, sondern für die ,Impulse’ aus“, so Weber. Da das Festival nur alle zwei Jahre stattfindet, verteile sich die aufzubringende Summe auf jeweils zwei Jahresetats.

Das PRT schießt 2000 Euro zu, das Theater Rottstraße 5 beteiligt sich im Rahmen seiner reduzierten Möglichkeiten mit Räumlichkeiten und Personal.