Langendreer. Eltern und Kinder der Kirchschule machen sich für den Erhalt ihrer Grundschule stark. 800 Unterschriften gesammelt
„Unsere Kirchschule gehört ins Dorf“. Unter diesem Motto starteten rund 50 Eltern und Kinder von der Kirchschule auf dem Marktplatz eine groß angelegte Unterschriftenaktion für den Erhalt ihrer Schule. Stolze 800 Unterschriften kamen dabei zusammen.
Blaue Ballons und eine Reihe selbst gemalter Plakate wiesen dabei den Weg zum Informationsstand des Fördervereins und der Schulpflegschaft im Eingangsbereich zur alten Bahnhofstraße.
Das Motto machte schon deutlich, worum es ging: der ältesten Schule im Stadtteil (von 1605, heutiges Gebäude von 1857) eine Zukunft zu geben. Ausgelöst wurde diese Angst durch den Vorschlag der Schulverwaltung im Februar, diesen Standort zusammen mit elf weiteren Grundschulen zu schließen (die WAZ berichtete). Diese Empfehlung bedarf jedoch noch der politischen Beschlussfassung durch einen neuen Grundschulentwicklungsplan. „Dieser muss noch erarbeitet werden, was noch dauern wird“, so SPD-Schulausschussmitglied Jonathan Ströttchen auf WAZ-Anfrage.
Die Elternschaft von der Kirchschule fühlte sich jedenfalls dadurch verunsichert. „Wir haben uns bei der Verwaltung, der Rektorin und Herrn Ströttchen erkundigt, wie es um die Schule steht. Keiner gab uns eine Zusage, dass sie bleibt“, erklärte die Vorsitzende der Schulpflegschaft Sonja Greb am Stand. Eher sei es umgekehrt gewesen. Der Tenor: Es gebe keine Planungssicherheit. Das führte zu dieser Protestaktion.
Auf den Informationszettel stand deshalb: „Gemäß dem Motto ‘Kurze Beine – kurze Wege’ stehen wir für den Bestand aller noch vorhandenen Grundschulen in Langendreer! Geben Sie uns Ihre Unterschrift für den Erhalt und den Zukunft der Kirchschule.“ Elke Tönges, eine aktive Mutter, vertiefte dieses Anliegen: „Wir haben das Problem, dass die Schulen im Kern des Ortsteils verschwinden und nur die Randschulen bleiben sollen.“ Damit verlängere sich nicht nur der Schulweg für einige Kinder im Stadtteil erheblich. Auch die örtliche Geschäftswelt sei betroffen, weil dadurch für Eltern nicht mehr die Notwendigkeit bestehe, ins Stadtteilzentrum zu kommen. Letzteres Problem sehen auch mehrere Geschäftsleute. Sie unterstützen die Unterschriftenkampagne, indem die Listen auch in den Geschäften ausliegen.
Die Kinder hatten sich mit Plakaten gut vorbereitet. „Unsere Kinder – Eure Zukunft“ stand zum Beispiel auf einem Bild mit der Kirchschule. Tradition war immer wieder Thema. „Viele, die ihre Unterschriften gaben, erzählten, dass sie früher selbst mal auf diese Schule gingen“, betonte Greb. Das betrifft auch ihre Familie: „Seit vier Generationen gehen die Kinder auf diese Schule“, erinnerte sie sich.