Bochum. Zusammenarbeit von Opel mit dem Logistiker Neovia endet im Januar 2016. Danach betreibt der Autobauer sein Warenverteilzentrum wieder in Eigenregie.
Einen Tag nachdem die Mehrheit der 3000 Mitarbeiter das Bochumer Werk für immer verlassen haben, wartet Opel überraschend mit einer positiven Botschaft für die Region auf. Vom 1. Februar 2016 an wird das Unternehmen sein Warenverteilzentrum in Werk III und künftig auch im Neubau auf dem Gelände von Werk II wieder selbst betreiben und damit sowohl namentlich als auch faktisch in der Stadt bleiben.
Das 2006 zunächst mit Caterpillar begonnene und dann mit dem US-amerikanischen Logistiker Neovia weiter geführt Joint Venture, an dem Opel zu 20 Prozent beteiligt ist und das Neovia nach einer Absichtserklärung Anfang 2014 gerne fortgesetzt hätte, wird beendet.
Strategische Gründe, so heißt es am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim, hätten dafür den Ausschlag gegeben. „Wir sehen die Ersatzteil-Logistik als eine Kernkompetenz unseres Unternehmens und haben uns entschieden, die europäischen Warenverteilzentren in Bochum und Rüsselsheim in Zukunft wieder in Eigenregie zu betrieben“, sagt Vorstandsmitglied Peter Christian Küspert.
In der Regel gilt der Metall-Tarif
„Die deutschen Warenverteilzentren sind sehr wichtig und spielen in unseren Plänen eine ganz entscheidende Rolle.“ 60 Millionen Euro werden in Bochum in den Bau eines neuen Lagers investiert. Der Standort „hat eine zentrale Funktion in ganz Europa“, heißt es nun in einer Erklärung des Unternehmens. Etwa 3000 Händler werden mit Ersatzteilen versorgt.
Die Frage wird sein, wie die jetzige, 435-köpfige Neovia-Belegschaft, nahezu allesamt ehemalige Opelaner, so wie 265 nun Anfang 2015 zu Neovia wechselnde Opelaner künftig bezahlt werden. Bislang gilt nach Auskunft der IG Metall im Warenlager in der Regel der Metall-Tarif. Für Wechsler aus der Produktion ins Lager gelte erst einmal der Bestandsschutz. Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzender Wolfgang Schäfter-Klug erklärt: „Ich freue mich sehr, dass die Beschäftigten des Teilelagers endlich zu Opel zurückkehren können. Sie werden wie alle Opel-Mitarbeiter vom derzeit geregelten Kündigungsschutz profitieren.“