Hiltrop.

Der Hiltroper Rosenmontagszug 2011 wird den Narren lange in Erinnerung bleiben. Denn es dürfte wohl der wärmste Umzug gewesen sein, welche die 36. Auflage des Traditionsumzuges den rund 6 000 Zuschauer bescherte.

Eine Karnevals-Familie: Mama Rotkäppchen, Tochter Langstrumpf.
Eine Karnevals-Familie: Mama Rotkäppchen, Tochter Langstrumpf. © WAZ Bochum | WAZ Bochum





„Hiltrop hat watt“, dieses Motto hatte der Hiltroper Rosenmontagszugsverein (HRZ) für den Zug gewählt. Und die angekündigten 13 Umzugswagen, vier Musik- und fünf Fußgruppen zeigten dabei fantasievoll, was die Stadtteile Hiltrop und Bergen alles zu bieten haben.

Besonders viele Närrinnen und Narren hatte es dazu an die Hiltroper Kirche, aber auch an den Kreisverkehr Dietrich-Benking-Straße, gezogen. Und wie bei den Umzügen in Düsseldorf oder Köln gab es auch in Hiltrop (kleine) politische Statements auf den Mottowagen. So betonte ein Wagen die „Großbaustelle Hiltrop“ und ein anderer ließ die Gaststätte „Zum Nordpol“ wiederauferstehen. Aber auch ein waschechter Förderturm zog durch die Straßen und wies sowohl auf die Kohlegeschichte als auch auf das heutige Grün in Hiltrop hin. Aber auch Sportliches gab es auf der Strecke: bei den jungen Tänzerinnen des DJK.

Ebenfalls in Hiltrop: Karneval im Auftrag des Herrn.
Ebenfalls in Hiltrop: Karneval im Auftrag des Herrn. © WAZ Bochum | WAZ Bochum





Und nachdem im letzten Jahr bei Minustemperaturen 3 000 bibbernde Narren an den Straßen standen, zählte die Polizei bei Plusgraden dieses Mal rund das Doppelte an Zuschauern. Deren Wegstrecke war mit dem Startpunkt an der Bochumer Reiterschaft und dem Zielpunkt auf dem ehemaligen Kalksandsteinwerk gleich doppelt verändert worden – ein geglücktes Experiment.

Auch wenn sich der Hiltroper Umzug nicht mit dem „großen Bruder“ in Linden messen kann und will, wird gerade dessen „familiäre Atmosphäre“ von den Menschen im Bochumer Norden geschätzt. Davon machte sich auch Bezirksbürgermeisterin Susanne Mantesberg ein Bild, die mit der Bezirksvertretung Nord das Traditionsfest unterstützt. Sponsoren und viele Helfer sorgten zudem dafür, dass die Veranstaltung auch finanziell gestemmt werden konnte, weil die Stadt Bochum wegen der Haushaltssperre keine Gelder beisteuern kann, wie Vorsitzender Karl-Heinz Sternberg betonte.

Obwohl die Organisatoren vom HRZ im Vorfeld einige Herausforderungen (etwa Versorgungsleitungen) für den neuen Endpunkt des Umzuges zu meistern hatten (die WAZ berichtete), lief am Rosenmontag alles rund. Auf dem Gelände des Kalksandsteinwerkes gab es daher am Stand des Hiltroper Rosenmontagszugvereins fröhliche Gesichter, war es doch trotz erneuten Wechsels des Festplatzes gelungen, die langjährige Tradition des Umzugs „über die Hiltroper Alpen“ aufrechtzuerhalten.