Querenburg.

Projekt an der Hufelandschule für Kinder mit Migrationshintergrund von Förderverein und Arbeitskreis bindet auch die Eltern stärker mit ein

„Wir wollen, dass ein Kind nicht erst in den Brunnen fällt und anschließend wieder mühsam herausgezogen werden muss“, betont symbolhaft Veronika Dommes, Vorsitzende des Fördervereins Hustadt und des Arbeitskreises Eltern und Kinder in der Hustadt. Der startete deshalb mit weiteren Helfern an der Hufelandschule das Projekt „Starthilfe statt Nachhilfe“. Dabei erhielten 14 Kinder mit Migrationshintergrund nach der Einschulung in die erste Klasse zusammen mit ihren Eltern Einblicke in die Lern- und Organisationsanforderungen an der Schule.

Das Projekt bezog sich vor allem auf die Hausaufgaben und den Umgang von Eltern und Lehrern miteinander. „Viele Eltern aus diesen Familien trauen sich nicht, offen mit den Lehrern zu reden, weil sie sie als Autoritäten wie in ihrem Heimatländern betrachten“, erklärt Veronika Dommes. Dabei ginge es doch darum, so schildert die Vorsitzende weiter den Ansatz, zum Wohle des Kindes miteinander ins Gespräch zu kommen. Ziel: Hier wollen die Lehrer uns helfen.

Hinzu kam der Umgang mit der Postmappe, in die die Lehrerinnen eintragen, was aktuell an Projekten an der Schule läuft und was die Kinder wann dafür mitbringen sollen. „Die Eltern erhalten damit einfach Einblicke in die schulischen Abläufe, damit sie ihr Kind von zu Hause aus fördern können“, erklärt deshalb Lehrerin Kerstin Weimann aus der Klasse 1b, die das insgesamt sechswöchige Projekt von Seiten der Hufelandschule zusammen mit ihren Kolleginnen begleitete.

Die täglichen Treffen nach dem Unterricht liefen so ab. Die angesprochenen 14 Kinder - von insgesamt 72 in der ersten Klassenstufe, da sich zu wenige „Paten“ meldeten - trafen sich zusammen mit ihren Eltern, den Lehrerinnen und den zehn Betreuern. Dabei wurden dann die Hausaufgaben erklärt und gemacht, mit dem Ziel zu erkennen, die Hausaufgaben sind wichtig. Zugleich erlebten die Eltern die Klassenlehrerinnen und erhielten Hinweise, wie sie ihren Kindern helfen können. Die persönlichen Paten waren dabei die Vermittler.

Am Ende erhielten die Beteiligten einen „Hufeland-Führerschein“. Die Eltern waren zudem sehr zufrieden. „Wir wissen nun, wie unsere Kinder die Zahlen und das Rechnen erlernen und auf welchen Wegen sie das Schreiben und Lesen einüben“, so der Tenor von drei befragten Elternteilen. Die Kinder erfuhren darüber hinaus, dass sich ihre Eltern für sie Zeit nehmen.

Die Idee zum Projekt entstand, als Eltern von Kindern in der vierten Klasse beim Förderverein anfragten, ob diese Nachhilfe bekommen könnten. Dommes erläutert „Die Eltern wollten damit die Chancen ihrer Kinder verbessern, in andere weiterführende Schulen versetzt zu werden als in die Hauptschule.“ Ab Mai diesen Jahres starteten dann die Vorbereitungen.