Langendreer.. Vermieter kündigte kurzfristig. Betreiber bietet jetzt in Mülheim Musik und Burger an


Die Gaststätte Hapa Haole im Papenholz, die bis vor kurzem auch Musikabende veranstaltete, ist seit Montag dicht: „Leider wurde unser Pachtvertrag kurzfristig nicht verlängert“, ist auf der Homepage des Restaurants im amerikanischen Stil zu lesen.

„Wir freuen uns“, sagt dazu ein Anwohner – er ist nicht der einzige, der von Lärm, betrunkenen Gästen und zugeparkten Wegen die Nase voll hat. Betreiber Benjamin Wroblewski hatte noch Anfang März angekündigt, deshalb die Rock’n’Roll-Veranstaltungen auslagern und an einen alten Güterbahnhof in Mülheim (Sandstraße 158) verlegen zu wollen. Den Gastronomiebetrieb am Dreerholz 43 wollte er hingegen aufrecht erhalten. Es lief ja.

Doch nun hat sein Vermieter ihm zum Juni gekündigt. Solange wollte Wroblewski – zermürbt durch den seit Jahren schwelenden Nachbarschaftsstreit (wir berichteten) – nicht warten. Seit Montag bleibt die Küche kalt. „Es hat einfach keinen Sinn mehr, hier noch für ein, zwei Monate durchzuhalten. Ich habe den Laden schon mehr oder weniger leergeräumt.“

Lokal am Papenholz ist schon mehr oder weniger leergeräumt

Die Meldung, dass Richter Bernd Grewer ihm bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht am Montag letzter Woche eine vierstellige Geldbuße wegen verschiedener Ordnungswidrigkeiten aufbrummte, will Benny Wroblewski nicht bestätigen. Wohl aber, dass Grewer das Verfahren eingestellt habe, „weil ja keine Wiederholungen zu befürchten sind.“

Nichts zu tun haben will Wroblewski auch mit den Vorfällen, die sich letzte Woche in der Nacht zu Dienstag ereigneten: Beate Schunert-Jezierski, Botin der WAZ, war bei ihrem Rundgang in der Früh am Dreerholz in flüssige Farbe getreten. Dann fiel ihr auf, dass einige Häuser rund um die Gaststätte mit Farbe verschmiert, ein Wohnmobil mit einem Hakenkreuz verunziert und dessen Reifen zerstochen waren. Sie rief die Polizei. Diese sucht nun dringend Zeugen, Telefon: 02302 209-3821.

Dass er nun verdächtigt wird, findet Benny Wroblewski „typisch“. „Ich kümmere mich jeden Tag bis spät in die Nacht um den neuen Laden in Mülheim. Wann soll ich da noch Zeit haben, mein Unwesen im Dreerholz zu treiben?“, fragt er verständnislos. „Es ist schade um das Hapa Haole, aber ganz ehrlich: Ich bin doch froh, dass ich hier weg bin.“