Südwest.. Info-Abend über die Flüchtlingssituation verläuftfür viele enttäuschend. Klar ist: Es kommen weitere Flüchtlinge. Unklar aber ist, wohin.
Gut gefüllt ist der Sitzungssaal im Amtshaus Weitmar. Das Sozialamt hat zu einer Informationsveranstaltung über die Flüchtlingssituation im Südwesten eingeladen. Das interessiert viele Bürger. Nur: Sie erfahren an diesem Abend leider nicht viel Neues. Klar ist, dass noch zahlreiche Flüchtlinge nach Weitmar, Linden und Dahlhausen kommen werden. Unklar aber ist noch immer, wo sie untergebracht werden sollen.
Und eben über mögliche Standorte für ein mobiles Containerdorf (110 Plätze/Mindestgröße: 3000 Quadratmeter), das der Stadt vorschwebt, werden Informationen gewünscht. Allein, es gibt sie nicht. Ralf Böhler von der Bauaufsicht: „Wir suchen noch, da der Standort an der Schloßstraße (Friedhof, Anm. d. Red.) ja nicht gewünscht ist. Es gibt zwei, drei Überlegungen, doch es ist noch nichts spruchreif.“ Ein möglicher Standort werde derzeit genauer untersucht.
Bis wann die Standortfrage geklärt ist, lässt Böhler offen. Die nächste Sitzung – „dann hoffentlich mit ersten Untersuchungsergebnissen“ – findet am heutigen Donnerstag statt. Scharfe Kritik übt Heide Schmidt, Stadtbezirksvorsitzende der SPD Südwest: „Ich bin schon erstaunt, dass die Verwaltung bis heute keine geeigneten Standorte festlegen konnte. Dabei ist seit einem Jahr eigentlich klar, dass es immer mehr Flüchtlinge geben wird.“
„Wir haben momentan mit dem Reagieren eine ganze Menge zu tun“, entgegnet Eilert Winterboer vom Sozialamt. „Wir bringen jeden Tag Flüchtlinge unter.“ Derzeit weniger im Südwesten, hier sei man in der Aufnahme von Flüchtlingen stark unterrepräsentiert. Aktuell, so Winterboer, leben im stadtweiten Vergleich nur sechs Prozent der Flüchtlinge im Südwesten.
Die Lewacker Schule, erklärt Eilert Winterboer, müsse man als Erstaufnahmestelle der Bezirksregierung abziehen: „Die dort untergebrachten 150 Flüchtlinge bleiben ja nicht in Bochum.“ Anders sieht es in der Turnhalle der Lewacker Schule und in den Wohnungen am Sattelgut aus. Dort leben aktuell 40 bzw. 50 Flüchtlinge.
Nach aktuellem Stand wird die Lewacker Schule noch bis Ende des Jahres Erstaufnahmestelle bleiben. Mindestens. Winterboer: „Ziel ist es, sie später zu einer dauerhaften Unterkunft umzubauen.“ Zusammen mit einem weiteren Standort für ein Containerdorf, nach dem ja gerade gesucht wird, wäre dann Platz für 220 Flüchtlinge geschaffen.