Ob sich die Unternehmensspitze von dem koreanischen Sprichwort „Sammle Staub, um einen Berg zu errichten“ (gemeint ist die Sparsamkeit) leiten lässt, ist unbekannt. Sicher ist, dass die Ungewissheit, in der sich die 350 Mitarbeiter von Jahnel-Kestermann derzeit befinden, große Angst um den Arbeitsplatz in viele Familien bringt.
Verständlich, dass sich die IG Metall, die im Hintergrund für die Interessen der Beschäftigten kämpft, derzeit bedeckt hält. Die Gewerkschaft glaubt, dass sie dem aktuellen Prozess am besten durch Diskretion dient. Denn es prallen unterschiedliche Unternehmenskulturen und Ideen von Arbeitsrecht aufeinander.
Wir sollten uns aber davor hüten, vorschnell mit dem Finger auf die Koreaner zu zeigen: Deutsche Firmen im Ausland haben sich auch nicht unbedingt einen Namen als Wohltäter gemacht.