Bochum. „Wir haben das Defizit erkannt“: Ob es die Kritik eines WAZ-Lesers oder eigene Einsicht war, sei dahingestellt. Fakt ist: Der Ruhrpark kündigt für die nächsten zwei Jahre zusätzliche Spielplätze und -geräte für seine kleinen Besucher an.

Für 80 Mio. Euro wird der Ruhrpark derzeit umgebaut und modernisiert. „Aber an die Kinder wird offenbar nicht gedacht“, hatte Manfred Gustrau in der vergangenen Woche bei der WAZ-Telefonsprechstunde bemängelt. Regelmäßig bummelt der 71-Jährige mit seiner Frau und den beiden Enkeln (3 und 6) über die Harpener Einkaufsmeile.

„Der Kinderspielplatz ist mehr als mickrig“, klagt der Wiemelhausener. „Eine Rutsche, eine Drehscheibe, ein kleines Hoppepferdchen, eine Sitzbank für die Erwachsenen: Mehr gibt’s nicht. Reichlich wenig für Deutschlands größtes Einkaufszentrum.“ Was bleibt, ist das Kettenkarussell – „für stolze 1,50 Euro pro Fahrt.“

Leitung des Zentrums erkennt Nachholbedarf

„Nicht gerade doll hier“, meint auch Heinz Spiekermann, den die WAZ gestern mit Enkel Sven-Luis (2) auf dem Center-Spielplatz traf. „Ungeschützt ist die Fläche obendrein. Ein Dach würde nicht nur vor Regen, sondern im Sommer auch vor der Sonne schützen“, ergänzt Beate Lukas. Allzu gern hätte Töchterchen Emma Mamas Einkaufspause am Mittwochmittag für eine Rutschpartie genutzt. Doch die Dreijährige mochte nicht die Leiter hochklettern: „Das ist ja alles pitschnass!“ Renate Kern, die mit Enkelin Lisa (5) unterwegs ist, hält erst gar nicht an: „Ist doch total langweilig hier!“ Immerhin: Der Boden ist gummiert. Fällt ein Kind, fällt es weich.

„Was die Unterhaltung für Kinder angeht, gibt es im Ruhrpark tatsächlich einigen Nachholbedarf“, erklärt Projektmanager Christoph Jauck auf WAZ-Anfrage. Zwar haben einige Geschäfte eigene „Kinderecken“. „Im Außenbereich mangelt es aber an Spielmöglichkeiten“, bekräftigt Christoph Jauck und dankt WAZ-Leser Manfred Gustrau „ausdrücklich für den absolut richtigen Hinweis“.

Center-Manager bittet um Geduld

Der Ruhrpark verstehe sich als „Familiencenter“; früher gab’s sogar einen eigenen Kindergarten. Im Zuge des weiteren Umbaus sollen daher an mehreren Stellen zusätzliche Spielplätze und -geräte eingerichtet werden. „Wir werden das im Planungsprozess berücksichtigen“, versichert der Center-Manager, bittet jedoch um Geduld. „Das kann nicht schon in den nächsten Monaten gelingen.“ Bis zum Abschluss der Arbeiten 2014 werden (Groß-)Eltern aber in jedem Fall weitere Spielmöglichkeiten für die Kleinen vorfinden.