Mit blau-weißem Fingerschmuck, aus Kreppbändern gebastelt, wedelten 52 i-Dötzchen am Donnerstagmorgen für Marcel Maltritz und Christian Tiffert. Auch die künftige Schulleiterin Ute Klein stand komplett in Vereinsfarben gekleidet im Gang und hielt ihren eigenen, 1998 von der VfL-Mannschaft signierten Fußball, unter dem Arm. Pünktlich um kurz vor acht Uhr erschienen die beiden Fußballspieler des VfL Bochum zur „SchulOffensive“ des Vereins in der Von-Waldthausen-Gemeinschaftsgrundschule.
Erst die Klasse 1b und dann die 1a sangen zur Begrüßung frei nach einem Fanlied „Der VfL ist heute da!“ und staunten über die sportlichen Gäste. „So herzlich wurden wir bei der Aktion noch nie begrüßt und das gefällt uns natürlich sehr“, sagte Innenverteidiger Marcel Maltritz und belohnte die Klassen sogleich mit Geschenken: Schulhefte, Stundenpläne, ein blauer Plüsch-Bobbi als Klassenmaskottchen, ein Mannschaftsposter und viele Autogramme waren dabei. Das absolute Highlight war selbstredend die Einladung der kompletten Klassen zu einem Spiel des VfL ins Rewirpowerstadion. „Ist das cool?“, hakte Maltritz nach. „Jaaa!“, schallte es aus der Klasse zurück. Eine der Schülerinnen, Emily (6), ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorzutreten und den Spielern ein selbst gemaltes Vereinswappen zu überreichen. „Meine Mama spielt auch beim VfL und manchmal spiele ich beim Training mit“, erläuterte sie anschließend. Noah (6) ergatterte auf seinem Fußball ein Autogramm von Marcel Maltritz, das er sogleich wortlos und ziemlich baff seiner Klassenlehrerin zeigte.
Diese kindliche Begeisterung dürfte ganz im Sinne des Vereinsmanagements sein. „Bei der Schuloffensive geht es natürlich auch um Kundenbindung. Aber den Spielern tut das ebenso gut, besonders in Zeiten, in denen es sportlich nicht so toll läuft“, sagte Christian Schönhals, Pressesprecher des VfL. Mittelfeldspieler Christian Tiffert genoss mit recht ernster Miene die respektvollen Blicke der Erstklässler:„Für Kinder zählen einfach andere Dinge. Sie sind euphorisch, egal ob wir gerade gewinnen oder verlieren“, sagte er. Trotz der bedingungslosen Faszination in den Kinderaugen bat Maltritz in seiner Klassenansprache um Mithilfe der Knirpse: „Wir sind hier, um euch viel Glück für eure Schulzeit zu wünschen und euch ins Stadion einzuladen. Da könnt ihr uns die Daumen drücken, dass es mal wieder etwas besser läuft.“
Nach rund 45 Minuten beendeten die Spieler ihren Besuch und brachen nach Interviews mit Fernseh- und Zeitungsvertretern auf, um weitere i-Dötzchen in der Maischützenschule in Harpen glücklich zu machen.