Bochum..
Im Sportunterricht sollte künftig mehr Mädchenfußball angeboten werden und Kopftücher gehören nicht aufs Spielfeld. Das sind Ergebnisse aus einer Befragung, die Mädchen und Jungen des Jugendzentrums Weitmar im Vorfeld der Frauenfußball-WM durchgeführt haben.
Frauen und Fußball – passt das? So lautete der Titel des Fragebogens, den Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 20 Jahren gemeinsam mit Betreuerin Nicole Birkenstock (34) entwickelt hatten. Ausgangspunkt war natürlich die WM in Bochum, aber auch die Diskussion um Kopftücher im Sportunterricht. „Bei uns haben viele Jugendliche einen Migrationshintergrund“, sagt Birkenstock, „das Thema haben wir ausführlich diskutiert.“
24 Fragen stellte das Team zusammen. Neben persönlichen Daten (Alter, Geschlecht Herkunft etc.) wurden das Interesse an Männer- und Frauenfußball, die Bekanntheit von Spielern und einige zuletzt kontrovers diskutierte Themen abgefragt.
Kopftücher und Ganzkörpertrikots haben schlechte Karten
Mitgemacht bei der Befragung haben 170 Schülerinnen der Erich-Kästner-Schule (8. Klasse, 14 bis 16 Jahre, 50 % mit Migrationshintergrund) und 150 Besucher eines Bundesligaspiels beim VfL Bochum (12 bis 70 Jahre, 30 % MH).
Während sich nur ein Drittel der EKS-Jungen für mehr Mädchenfußball an den Schulen aussprach, sind 50 Prozent der Klassenkameradinnen und sogar 72 Prozent der Stadionbesucher dafür. Weibliche Schiedsrichter in der 1. Bundesliga können sich 23 % der Jungen, 52 % der Mädchen und 45 % der Stadionbesucher gut vorstellen.
Abgefragt wurde im Übrigen nicht zuletzt, ob Frauen und Mädchen, die Fußball spielen, sexy sind. Während 29 % der Jungen und 25 % der Stadionbesucher das so sehen, empfinden dies nur 11 % der Mädchen so.