Bochum. Bandförderung und Lese-Projekte werden vom Bundesministerium in den nächsten Jahren gefördert. Partnerschaften gefragt.
Satte 230 Millionen Euro investiert der Bund bis 2017 in das Förderprogramm „Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung“. Zwei wichtigen Bochumer Institutionen ist es gelungen, Anträge durchzubringen. Die Musikschule wird für ein Bandprojekt mit 10-18-Jährigen bis Sommer 2016 mit 100.000 Euro gefördert, die Stadtbücherei kann sich zunächst über 15000 Euro für fünf Projekte zur Leseförderung von 3- bis 5-jährigen freuen.
Gesellschaftliche Bündnisse als Vorraussetzung für Förderung
Vorraussetzung für die Förderung waren die Bündnisse. Mindestens drei Partner sollen darin vernetzt sein. Für das Projekt „Bandworkshops - gemeinsam von Anfang an“ kooperiert die Musikschule deshalb mit drei Stadtteilzentren: dem in Dahlhausen, Hu Town in Querenburg und E57 an der Essener Straße. Ebenfalls im Boot ist die Jakob Muth Schule in Langendreer und der Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe, IFAK. Der Clou: die Teilnehmer müssen sich nicht anmelden und zu einem Musiklehrer in die Schule am Westring kommen, sondern werden direkt vor Ort in extra eingerichteten Proberäumen geschult. Musiker aus der lokalen Pop- und Rockszene betreuen die sich formierenden Jung-Combos, helfen beim Start der Bandkarriere: Namen, Showkonzept, Auftritte. „Wir gehen da hin, wo die sind“, so koordinator Rainer Buschmann.
Das Equipment konnte die Musikschule günstig mieten, da von den Landesmitteln nichts gekauft werden kann. Seit November existieren die ersten Bands. „Wir hoffen, dass das Projekt kein Strohfeier wird und sich auch über den geplanten zeitraum hinaus entwickeln wird“, sagte Musikschul-Leiter Manfred Grunenberg.
Lesen und digitale Medien
Die Stadtbücherei gewann fünf mal 3000 Euro im Teilprojekt „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“. Darin starten fünf Einrichtungen (Zentralbücherei und Zweigbüchereien Gerthe, langendreer, Linden und Wiemelhausen) mit dem Modul für die Jüngsten: „Pippilothek??? Eine bibliothek wirkt Wunder“. Als notwendige Partner wurden lokale Kindertagesstätten gewonnen daneben in der Regel die Fördervereine der Büchereien. Gefördert wird dabei die Ausbildung von Lesepaten, die geschult werden, um mit den Kindern Medienkompetenzen einüben zu können. Konkret geht es dabei etwa um den Einsatz von TING-Stiften. Diese gut 30 Euro teuren klobigen Stifte können dafür konzipierte Lesebücher „hörbar“ machen. Tiergeräusche, kleine Geschichten ertönen ganz kindgerecht, wenn der Stift an dafür vorgesehenen Stellen aufgesetzt wird. Das Stadtbücherei-Projekt ist zunächst bis 2015 ausgelegt, weitere Bewerbungen für weitere der insgesamt fünf Module für verschiedene Lesealter sind geplant, sagte Waltraut Richartz-Malmede von der Stadtbücherei.