Der Cross-Trainer surrt, Tim macht sich warm, bevor er an die Geräte mit den Gewichten geht. Allein drei Mal die Woche trainiert der 16-Jährige im Sportstudio – privat. „Andere Sportarten sagen mir halt nicht so zu“, sagt der Schüler. Umso willkommener ist ihm die offizielle Vereinbarung zwischen der „Fitness-Station“ am Ruhrpark und seiner Schule, dem Heinrich-von-Kleist-Gymnasium in Gerthe.
Oberstufenschüler haben nun die Möglichkeit, im Rahmen des Sportunterrichts das Fitness-Center zu besuchen. Dabei sollen sie nicht nur sportlich profitieren, sondern es berufsvorbereitend nutzen können. „Die Schüler sollen die Möglichkeit haben, im Studio ein Praktikum zu absolvieren, wenn sie das wünschen“, so Angelika Wilk vom Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft (KSW), dem Initiator der Aktion.
Seit 2001 stellt die KSW den Kontakt zwischen Schulen und Unternehmen her. „Mit dieser Kooperation öffnen wir uns nach Außen und holen darüber hinaus Leben in die Schule ‘rein“, zeigt sich Eckhard Buda, Schulleiter der Heinrich-von-Kleist-Schule, begeistert.
Auch Sportlehrerin Ylva Henseler profitiert: „Die Jugendlichen können unter professioneller Anleitung an den Geräten trainieren und sind bestens betreut. Vor allem vormittags sind wir als Schulklasse ja fast alleine hier.“ Das heißt nicht, dass sie als Lehrkraft gänzlich im Abseits steht. „Wir Lehrer füllen auch weiterhin den Inhalt der Fitness-Kurse.“ Denn längst gehört „Fitness-Training“ zum Schulsport dazu – wie Leichtathletik oder Gymnastik. Herz-Kreislauftraining steht dabei ebenso auf dem Programm wie Muskelaufbau an den Geräten.
Dabei, das betont Titus Bremser, Clubleitung der Fitness-Station, sei es wichtig, den Jugendlichen den korrekten Umgang an den Geräten zu zeigen: „In einem Alter, in dem sich der Körper noch im Wachstum befindet, kann man leider viel falsch machen“, so der diplomierte Sportwissenschaftler, der junge Menschen vor Discount-Studios warnt. „Die Einführung an den Geräten muss unbedingt von Fachkräften durchgeführt werden, das ist bei den Discountern nicht immer der Fall.“