Bochum. Die Stadt Bochum hat in der City zwei Impfstellen eröffnet. Vom Start weg bildeten sich lange Schlangen. Mühsam, das Warten. Zumal für Ältere.
Immer wieder liest man von einer gewissen „Impfmüdigkeit“ in Deutschland, auf Bochum scheint das nicht zuzutreffen. Zum Start der mobilen Impfzentren in der Innenstadt standen die Leute Schlange, junge wie ältere. Sowohl auf der Huestraße (im früheren WAZ-Leserladen) als auch im Erdgeschoss im City-Point war am Donnerstag und Freitag der Andrang riesengroß.
Zwei Impfstellen eröffnen in der City von Bochum
Bis um die Ecke der Luisenstraße und wieder zurück zum Huestraße standen die Wartenden, umtost vom Getriebe und Geschiebe des Weihnachtsmarktes. Im City-Point waren Absperrungen aufgestellt, wie man sie vom Flughafen beim Check-In kennt. In Kehren stellt man sich an, rückt langsam vor, wartet erst auf das Erfassen der persönlichen Daten, dann folgt die Impfung. „Um 16 Uhr haben wir geöffnet, um 16.15 Uhr waren alle Termine weg. Immer noch kamen Leute, wir mussten sie wegschicken“, so ein städtischer Mitarbeiter am Freitag. Der Impfraum schließe eigentlich um 20 Uhr, aber bis die letzten Impflinge das Einkaufscenter wieder verlassen können, werde es wohl erneut 21 Uhr werden: „Das war am Donnerstag genauso.“
Viele Menschen stehen für die Booster-Impfung an
Die Stadt hat die beiden Innenstadt-Impfangebote auch mit Blick auf den Weihnachtsmarkt auf die Schiene gesetzt. Bekanntlich gilt beim Besuch des Bochumer Budenzaubers G2, es sind also nur Genesene und Geimpfte zugelassen. Ob diese verschärfte Regel für den Impf-Schub gesorgt hat, steht dahin. Viele, zumal Ältere, kommen auch wegen der Booster-Impfung. „Bei meinem Hausarzt hätte ich für die Auffrischung erst einen Termin nach Weihnachten bekommen“, schildert eine Seniorin.
Geduld ist also angezeigt. Der Andrang werde, so die Schätzung der Impf-Teams, in den nächsten Tagen wohl nicht weniger werden. In der Regel läuft alles reibungslos, so die Beobachtung. Aber die Prozedur kann auch ärgerlich und mühsam sein, zumal für Gebrechliche und Ältere: vier Stunden Wartezeit ohne Sitzgelegenheit! Hier sollte auf jeden Fall nachgebessert werden.
„Das Impfen ist der Schlüssel, wenn wir Corona hinter uns lassen wollen“
Während der Dauer des Weihnachtsmarktes wird an der Huestraße 17 an jedem Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag in der Zeit zwischen 17 und 21 Uhr geimpft. Bis zu 100 Impfungen täglich sind dort möglich. Im City-Point werden an besagten Tagen ab 16 Uhr bis zu 200 Impfwillige empfangen. An beiden Standorten kann man ohne Termin vorbeischauen, als Impfstoff stehen Biontech und Moderna zur Verfügung.
Appell an die Ärzte
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) fordert die Arztpraxen auf, die Anstrengungen zu verstärken, um weitere Impfungen anbieten zu können.„230 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte bieten Impfungen an, und jeder und jedem einzelnen bin ich sehr dankbar. Bei rund 540 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Bochum ist aber noch viel Luft nach oben“, so der OB.Auch Frauenärzte, Orthopäden, HNO-Ärzte oder Radiologen könnten Impfangebote schaffen. „Öffnen Sie Ihre Praxen für das Impfen“, so Eiskirchs Appell.
„Das Impfen ist der Schlüssel, wenn wir Corona hinter uns lassen wollen. Und deshalb müssen wir alles tun, um Impfangebote zu schaffen und die Menschen zu motivieren, sich impfen zu lassen“, gibt Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) die Richtung vor. Um ein möglichst breites Angebot zu schaffen, will die Stadt nach und nach vier weitere Impfstellen eröffnen; für diese ist dann aber eine Terminvereinbarung unter www.bochum.de erforderlich.
Geimpft wird jeweils von montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr in folgenden Orten:
Ab dem 25. November öffnet die Impfstelle im Gesundheitsamt am Westring 28/30.
Am Rathaus Wattenscheid, Friedrich-Ebert-Straße 7, wird ab dem 26. November geimpft.
In der Bezirksverwaltungsstelle Süd, Querenburger Höhe 256 (Uni-Center), geht es ab dem 1. Dezember los.
In Kürze solle auch wieder im Ruhrcongress geimpft werden, so die Stadt; ab wann genau, steht noch nicht fest. Infos folgen in den nächsten Tagen und können unter www.bochum.de abgerufen werden.