Bochum/Witten/Hattingen. Die Bezirksregierung hat den Kemnader See und andere Seen gesperrt. Es gibt nicht abschätzbare Gefahren. Beim Verstoß kann es sehr teuer werden.

Ab sofort hat die Bezirksregierung Arnsberg jegliche Aktivitäten auf dem Kemnader See untersagt. Auch der Hengsteysee und der Harkortsee als weitere Stauseen der unteren Ruhr sind zunächst bis zum 12. August, 24 Uhr, für alle privaten und gewerbliche Freizeitaktivitäten im und auf dem Wasser gesperrt.

„Nicht abschätzbare Gefahren“

Die Sperrung erfolgt auf dem Wege einer Allgemeinverfügung. Sie gilt nicht für Wasserfahrzeuge der Ordnungsbehörden, des Ruhrverbands, des Freizeit Zentrums Kemnade (FZK) und der Katastrophenschutzorganisationen. Wer sich trotzdem auf den See begibt, dem droht ein saftiges Zwangsgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro. Außerdem kann die Person mit unmittelbarem Zwang, also in der Regel durch die Polizei, vom See geholt werden.

In der Mitteilung der Bezirksregierung, die auch mit dem Ruhrverband abgestimmt ist, heißt es außerdem: „Durch das außerordentlich große Hochwasser der vergangenen Woche führt die Ruhr sehr viel Treibgut und birgt damit nicht abschätzbare Gefahren. Zerstörte Wohnwagen und Boote weisen teilweise spitze Teile auf, die sich im Untergrund verhaken können. Ausreichende Sichttiefen, um auf angespülte Gefahren und Hindernisse im Wasser reagieren zu können, sind aktuell nicht gegeben.“

Markierungstonnen nicht mehr am Platz

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Größere Schäden seien am Ausflugsschiff MS Kemnade nicht zu erkennen, so die Freizeitgesellschaft.
Größere Schäden seien am Ausflugsschiff MS Kemnade nicht zu erkennen, so die Freizeitgesellschaft. © Clemens | Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr

Auch die Ketten für die Markierungstonnen von gesperrten Bereichen, etwa vor Kraftwerken und Stauwehren, sind zum Teil nicht mehr an den vorgesehenen Orten, so dass auch diese Gefahren bei der Wassersportausübung nicht rechtzeitig erkennbar sind. Mitarbeiter der Freizeitgesellschaft hatten bereits erste Angler und sogar Stand-Up-Paddler trotz der großen Gefahren auf dem See beobachtet. Weiter unten in Dahlhausen an der Ruhr musste die DLRG bereits eingreifen.

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Betriebsstättenleiter Dirk Clemens: „Wir haben uns gestern auf dem See umgeschaut. Die Fahrwassertonnen befinden sich nicht mehr an der richtigen Stelle und es gibt andere Gefahrenpunkte.“ Im Hafen Heveney stand etwa das Kassenhäuschen für den Tretbootverleih völlig unter Wasser. Die Steganlagen für die Segelboote sind mit dem Wasserstand angehoben worden. Völlig überflutet waren auf der Bochumer Seite die Inliner-Strecke und auch der Spazierweg.

Ruhrverband wird die Lage weiter erkunden

Die Wasserspiegel haben sich zwar mittlerweile weitgehend normalisiert, doch sind die Strömungen immer noch weitaus stärker und gefahrvoller als zu dieser Jahreszeit üblich. Der Ruhrverband wird die Lage in den Stauseen in den nächsten Tagen weiter erkunden und Gefahrenstellen beheben oder markieren, damit die Einschränkungen so bald wie möglich wieder aufgehoben werden können. Die Bezirksregierung bittet die Wassersporttreibenden der Stauseen um Verständnis für diese zu ihrem eigenen Schutz erforderliche Maßnahme.