Bochum. Fünf Autos sind in einer Nacht in Bochum-Stiepel aufgebrochen worden. Beute: Lenkräder, Navis, Elektronik. Die Täter sind auf der Flucht.
Als ein Bochumer BMW-Fahrer am Dienstagmorgen zu seinem Auto kam, bekam er einen Schrecken. Mitten in der Fahrertür klaffte ein Bierdeckel-großes Loch. Freigeschält mit Spezialwerkzeug, um die Schließelektronik zu kappen. Unbekannte Täter hatten ihm fast sein ganzes Cockpit leergeräumt.
Dies war nur einer von fünf gleichartigen Autoaufbrüchen in dieser Nacht in Bochum-Stiepel. Die Polizei bestätigt die Serie am Mittwoch auf WAZ-Anfrage.
Sogar Kaugummi nahmen die Täter in Bochum mit
Lenkrad, Navigationsgerät, Radio und andere Elektronik, die Mittelkonsole wurden aus dem BMW abmontiert und mitgenommen. „Unfassbar viel“, sagt der BMW-Fahrer. Auch persönlichen Dinge wie Kleingeld und Sonnenbrille steckten die Täter ein. Sogar für zwei Packungen Kaugummi hatten sie Verwendung.
In mindestens einem Fall in der Tatnacht schlugen die Täter eine Scheibe ein, um in das Fahrzeuginnere zu kommen. Laut Polizei könnte es sich im Profis handeln.
Eine besondere Häufung solcher Fälle kann die Polizei zurzeit nicht feststellen. Die Anzahl von Diebstahlen aus oder an Kraftfahrzeugen auf Bochumer Stadtgebiet ist seit 2015 kontinuierlich von fast 3000 auf 1115 Fälle im Jahr 2020 zurückgegangen. Nur rund jeder 20. Fall wurde aufgeklärt.
In der Ausgangssperre sind „keine Augen mehr auf der Straße, die etwas sehen könnten“
Der BMW-Fahrer aus Stiepel meint: „Vor allem durch die Ausgangssperre sind ab 22 Uhr keine Augen mehr auf der Straße, die etwas sehen könnten. Gefundenes Fressen für den ein oder anderen Dieb. Fragt sich nur, wie diese Diebe entspannt und gemütlich durch die Stiepeler Straßen fahren konnten, ohne dass sie angehalten wurden.“
Die Polizei fährt zwar weiterhin auch nachts Streife und überprüft Autofahrer. Allerdings könne sie nicht überall sein, hieß es am Mittwoch im Präsidium.