Bochum. Die Stahlarbeiter machen Druck. Allein in Bochum wollen am Montag 1000 am Warnstreik teilnehmen und auf die Straße gehen.

Nach der gescheiterten dritten Verhandlungsrunde in der Eisen- und Stahlindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck. Allein in Bochum werden am Montag, 13. Juni, beim nächsten Warnstreik etwa 1000 Teilnehmer bei einer Warnstreikkundgebung erwartet, so Ulrike Hölter, erste Bevollmächtigte der IG Metall Ruhrgebiet-Mitte.

Demozug von der Alleestraße in die Innenstadt

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Um 12.30 Uhr treffen sich die Teilnehmer vor der Geschäftsstelle der IG Metall am Jahrhunderthaus, Alleestraße 80. Von dort wird der Demonstrationszug in die Innenstadt zum Dr.-Ruer-Platz gehen, wo es von 13 bis 14.15 Uhr zu einer Kundgebung kommt. Anschließend bewegt sich der Demozug wieder zurück zum Jahrhunderthaus.

Die Arbeitgeber haben nach der Ablehnung ihres ersten Angebots durch die Gewerkschaft, eine Einmalzahlung in Höhe von 2100 Euro für jeden Beschäftigten in der Stahlbranche, zwar eine neue Offerte gemacht. Die angebotene Lohnsteigerung in Höhe von 4,7 Prozent für 21 Monate ist aber, so die IG Metall, weit von ihrer Forderung (8,2 Prozent) entfernt.

IG Metall: Neues Angebot der Arbeitgeber reicht nicht

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Darum müsse der Druck auf die Arbeitgeber erhöht werden, so die einhellige Meinung der Tarifkommission. „Die Stahlbranche verdient gerade richtig viel Geld. Daran wollen die Beschäftigten ihren gerechten Anteil“, hatte Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW, noch am vergangenen Mittwoch bei einer Warnstreikaktion bei Thysssenkrupp an der Castroper Straße in Bochum gesagt.

Mit dieser Erwartungshaltung gehe die IG Metall nun in die vierte Verhandlung am Dienstag, 14. Juni. Giesler: „Nach den eindrucksvollen Warnstreiks erwarten wir am Dienstag ein konstruktives Verhalten der Arbeitgeber am Verhandlungstisch. 4,7 Prozent reicht den Beschäftigten in dieser Lage mit hohen Gewinnen, vollen Auftragsbüchern und stark steigenden Preisen nicht. Die Arbeitgeber sollten wissen: Bewegen sie sich nicht deutlich, dann sind die Stahlarbeiterinnen und Stahlarbeiter bereit, den Arbeitskampf spürbar auszuweiten.“

3500 Beschäftigte in fünf Bochumer Betrieben

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In Bochum arbeiten noch etwa 3500 Beschäftigte in der Stahlbranche, vor allem in fünf großen Unternehmen: Thyssenkrupp, Bochumer Verein Verkehrstechnik, Doncasters Precision Castings, Bochumer Stahlwerke und Bochumer Eisenhütte.

Aber nicht nur in Bochum gehen die Stahlkocher am Montag auf die Straße. Die Gewerkschaft hat einen bundesweiten Aktionstag in den insgesamt zwölf Städten angekündigt: von Bremen über Georgsmarienhütte bis nach Siegen.