Bochum. Zwei Bars bereichern die Gastronomie in Bochum. In der Rotunde startet das „Le Kork“. Am Springerplatz weckt das „Le Bas“ italienische Sehnsucht.
„Nimm mich!“, scheinen die 84 Rebensäfte aus aller Welt zu rufen, die in sieben Ausgabeschränken („Dispenser“) gut gekühlt um die Gunst genussbereiter Gaumen buhlen. Zum Testen gibt’s einen Probierschluck. Wer überzeugt ist, kann das Glas bis zur Gänze füllen. „Hier sind die Gäste ihr eigener Sommelier“, sagen Ludmilla Fichtner und Stéfanie Goth, die mit der Weinbar „Le Kork“ am Konrad-Adenauer-Platz neue gastronomische Wege gehen – ebenso wie Serkar Barzani und Jens Schumann mit ihrem „Le Bas“ am Springerplatz. Und das mitten in Corona-Zeiten.
Ludmilla Fichtner (38), gelernte Sozialwissenschaftlerin, und Stéfanie Goth (31), von Haus aus Biologin, erfüllen sich soeben nichts weniger als einen Traum. Als Kolleginnen in der Essener PR-Agentur KK03 hatten sie schon vor drei Jahren an Plänen geschmiedet, eine Weinbar zu eröffnen. Technisch innovativ. Zeitgemäß. Anders als andere. Aber es fehlte ein geeigneter Standort. Dann kam Corona. Das Restaurant in der Rotunde überstand die Krise nicht. Die beiden Freundinnen griffen zu. „Denn das“, sagen sie, „war in dieser Top-Lage schon immer unser Traumlokal.“
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Neue Weinbar „Le Kork“ hält auch Probierschlucken bereit
Mit KK03-Chef Mounzer El-Chakif (35) als Teilhaber gründeten sie im November 2020 „Le Kork“. Anfangs als Online-Shop mit virtuellen Wein-Tastings. Fortan als „spannendste Wein-Erlebnisgastronomie Deutschlands“, wie das Trio selbstbewusst wirbt.
Weinbar soll nächste Woche eröffnen
Aufgrund technischer Probleme hat sich die Eröffnung des „Le Kork“ verzögert. Wenn im Endspurt weiter alles glatt läuft, soll die Weinbar in der nächster Woche an den Start gehen. Montags ist Ruhetag. Alle Infos: lekork.de.
Die Betreiber des „Le Bas“ sind zugleich Marktmeister für den Moltkemarkt, der freitags von 16 bis 20 Uhr auf dem Springerplatz stattfindet. Infos: moltkemarkt.de.
Das Konzept knüpft an die „Weine vor Freude“-Messe an, die in Vor-Corona-Zeiten mit einem jungen Publikum die Rotunde füllte, geht als „Weinprobe 2.0“ aber einen Schritt weiter. Der Gast erhält eine Guthabenkarte, die er nach Wunsch aufladen und – quasi als eigenes Konto – verwalten kann: auch am Smartphone. Wer die Karte an den Dispensern wie am Geldautomaten in einen Schlitz steckt, hat die freie Wahl: vom Bochumer „Glückauf“-Weißwein bis zum edlen Roten aus Südafrika, vom 25-ml-Probierschluck (ab 60 Cent) über die ordentliche 100-ml-Dosis bis zur vollen 150-ml-Dröhnung. Zum Wohl! Und weiter geht die Weinreise.
Guthabenkarte gilt auch fürs Essen
Der entsprechende Betrag wird von der Karte abgebucht – auch für Tapas, Snacks und Pinsa, die die „Le Kork“-Küche offeriert. Eine Empfehlung fürs jeweils passende Essen steht auf Info-Karten zum Mitnehmen. Darüber können per QR-Code auch Bestellungen für daheim erfolgen.
Bereits am Donnerstagabend ging das „Le Bas“ (Bar am Springerplatz“) an den Start. Der gut besuchte Auftakt markierte ein Ende und einen Anfang. Nach mehr als 40 Jahren ist das „Café Treibsand“ von Peter Schulze Vergangenheit. Der Szene-Treff im Bunker am Springerplatz (zuletzt mit Fahrradverkauf und -werkstatt) wurde zu einer stylischen Bar umgebaut, in der Serkar Barzani und Jens Schumann („Pearlz“, „Badalona“) die italienische Aperitivo-Kultur etablieren wollen.
Im „Le Bas“ gibt’s Antipasti zu jedem Aperitif
Drinnen an der Elf-Meter-Terrazzo-Theke oder draußen auf der Terrasse wird zum Feierabend von 17 bis 20 Uhr zu jedem Aperitif ein kleiner Teller mit Antipasti gereicht. Der erste Hunger ist gestillt. Für den größeren Appetit hält die kleine, aber feine Speisekarte weitere Gerichte, u.a. Pasta, bereit.
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„Mailand ist unser Vorbild“, sagt Serkar Barzani, der in der Bochumer Gastronomie abermals ein Glanzlicht setzt und von seinem Konzept „total überzeugt ist“. Keine Frage, dass die Chefinnen im „Le Kork“ das ganz genau so sehen.
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