Bochum-Süd. Bei Baumaßnahmen auf dem Gelände der Ruhr-Universität Bochum fallen viele Bäume. Für diese gibt es doppelt so viel Ersatz. Nur nicht genug Platz.

Bisher geht der Plan auf: Für die Bäume, die im Zuge von Baumaßnahmen auf dem Gelände der Ruhr-Universität Bochum (RUB) weichen müssen, wird in doppelter Menge Ersatz gepflanzt. Dafür wurde durch den verantwortlichen Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) extra ein Ersatzpflanzungskonzept erstellt. Dieses weist aktuell 42 Standorte auf dem Campus-Gelände aus, auf denen noch Platz für Bäume ist. Allerdings wirft das Gutachten am Ende auch ein dickes Fragezeichen auf.

Bochum: Mehr Grün für die Ruhr-Universität – nur wohin?

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Der BLB NRW wolle gemeinsam mit weiteren beteiligten Institutionen dazu beitragen, dass die Ruhr-Universität Bochum (RUB) grüner wird, teilt der BLB auf WAZ-Anfrage mit. So seien neben dem Pflanzen zahlreicher Bäume auch extensive Dachbegrünungen geplant, zudem würden Plätze und Wege begrünt. „Das alles wird sich im Gesamtbild positiv bemerkbar machen“, ist Sprecherin Gina Günther sicher.

Für die aktuell vorgesehenen Sanierungen an den Gebäuden GC und NA an der Ruhr-Universität Bochum wurden 179 Bäume gefällt, die mit 351 Ersatzpflanzungen auf dem Areal des Campus und den umliegenden Liegenschaften kompensiert werden. Die gute Nachricht: Die Standorte für die Ersatzpflanzungen reichen für die derzeit in Planung befindlichen Vorhaben aus. Die schlechte: Darüber hinaus bleibt für Ersatzpflanzungen nicht mehr viel Platz.

Ruhr-Universität Bochum: Zu wenig Standort für Ersatzpflanzungen

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Insgesamt 588 Bäume können rund um die Ruhr-Universität laut Ersatzpflanzungskonzept noch gepflanzt werden. Zieht man die jetzt schon geplanten 351 ab, bleiben 237 Bäume, die in Zukunft noch als Ausgleich eingesetzt werden können. Angesichts dessen, dass die Bautätigkeit des BLB an der Ruhr-Universität noch lange nicht beendet ist, deutlich zu wenig.

Eine Lösung gibt es aktuell noch nicht. Der BLB stehe für weitere Projekte im engen Austausch mit der Universität und der Stadtverwaltung Bochum, teilt Sprecherin Gina Günther mit. Es ist also noch völlig offen, wo in Zukunft noch Ersatzpflanzungen für Baumfällungen auf dem Hochschul-Areal vorgenommen werden können.

Ruhr-Universität: Die meisten neuen Bäume werden außerhalb gepflanzt

Um die Ruhr-Universität grüner zu machen, will der BLB nach eigenen Angaben Flächengestaltungsvorgaben berücksichtigen, die bei der Gestaltung der RUB und ihrer Innenhöfe einzuhalten sind. „Das sogenannte landschaftsplanerische Konzept, das in den 60er-Jahren verabschiedet wurde, legt genau fest, welche und wie viele Bäume in den Innenhöfen gepflanzt werden dürfen“, sagt Gina Günther. Außerdem gelten laut BLB für die RUB und ihre Innenhöfe seit dem Jahr 2015 Auflagen des Denkmalschutzes, die bei baulichen Veränderungen zum Tragen kommen.

Politik entscheidet über Investition in Spielplätze

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Bochum-Süd kommen am Dienstag, 15. März, um 15.30 Uhr im Bürgersaal im Uni-Center (2. Etage), Querenburger Höhe 269, zusammen. Wegen Corona weiterhin in kleiner Besetzung.Unter anderem gilt es darüber zu entscheiden, ob rund 150.000 Euro in vier Kinderspielplätze im Stadtbezirk investiert werden. Auch das Radwegenetz im Bochumer Süden wird thematisiert.

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Ein weiterer Knackpunkt: Die 351 Ersatzpflanzungen wird der BLB zwar auf dem Areal des Campus und den umliegenden Liegenschaften vornehmen, um die Anzahl der gefällten Bäume zu kompensieren. Die meisten Bäume werden allerdings im Außenbereich gepflanzt. Dort also, wo es ohnehin schon grün ist. Direkt auf dem Uni-Gelände hingegen werden sie fehlen.

Im Herbst 2022 soll mit den Ersatzpflanzungen begonnen werden. Die meisten – 92 Bäume – sind südlich der Mensa vorgesehen.

In den vergangenen Jahren hat der BLB NRW umfangreiche Baumaßnahmen auf dem RUB-Areal verwirklicht und zahlreiche Gebäude neu gebaut oder saniert. Entstanden sind der Ersatzneubau ID mit der Halle IDN, der Ersatzneubau GD und die Ersatzneubauten IA und IB. Das Gebäude IC und die Halle ICN wurden kernsaniert. Der Abbruch des Gebäudes NA begann im November 2021, der Ersatzneubau soll 2026 fertiggestellt werden. Für den bevorstehenden Abbruch des Gebäudes GC wird in Kürze die Ausschreibung zum Teilnahmewettbewerb veröffentlicht.