Bochum. Tausende Senioren in Bochum warten noch immer auf ihre Corona-Impfung. Jetzt könnte Astrazeneca die Terminnot lindern. Die aktuellen Pläne.

Im Bochumer Impfzentrum könnten bald auch die über 80-Jährigen mit Astrazeneca geimpft werden. „Die Genehmigung der Impfkommission ist da. Das zusätzliche Vakzin könnte die angespannte Terminlage bei den Senioren zügig entspannen“, sagt Dr. Eckhard Kampe, Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

Seit einem Monat ist das Impfzentrum im Ruhrcongress in Betrieb. Seither wurden 7900 Frauen und Männer über 80 Jahre geimpft, davon 1200 mit der Zweitimpfung. Mehr als 20.000 Bochumerinnen und Bochumer sind über 80, leben zu Hause und haben damit vorrangig Anspruch auf eine Impfung. Doch viele versuchen seit Wochen vergeblich, am Telefon oder online einen Termin zu bekommen.

Corona in Bochum: 2400 Biontech-Dosen stehen nächste Woche bereit

„Das macht auch uns sehr traurig. Aber wir können nur so viele Termine vergeben, wie Impfstoff vorhanden ist“, sagt Björn Sperber, Organisationsleiter des Impfzentrums. Anfangs konnten täglich 200 Senioren mit dem bislang einzig für diese Altersgruppe zugelassenen Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft werden. Inzwischen sind es rund 400. Für die nächste Woche stehen 2400 Biontech-Dosen zur Verfügung.

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Die Frequenz könnte sich deutlich erhöhen, wenn zusätzlich Astrazeneca zum Einsatz käme. „In Bochum ist der Stau wegen des hohen Anteils der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung größer als in anderen Städten, etwa im Ennepe-Ruhr-Kreis. Deshalb könnte Astrazeneca einen Ausgleich schaffen, bevor im April die Hausärzte in die Impfkampagne eingebunden werden“, meint KV-Chef Eckhard Kampe.

Kaum noch Vorbehalte gegen Astrazeneca

Die Vorbehalte gegen Astrazeneca hätten sich weitgehend verflüchtigt, beobachtet Björn Sperber. Anders als zum Auftakt würden nahezu alle Termine wahrgenommen. Neben Rettungskräften und Mitarbeitern ambulanter Pflegedienste (beide Berufsgruppen sind laut Sperber „so gut wie durch“) werden seit Wochenbeginn u. a. auch Kita-Erzieher, Lehrer in Grund-, Förder- und Sonderschulen sowie Polizisten geimpft: täglich rund 500. Insgesamt 6600 Astrazeneca-Spritzen wurden bisher im Ruhrcongress verabreicht. „Wir sind ausgebucht“, so Björn Sperber.

Mit Blick auf die chronisch Kranken, die ab Ende März an der Reihe sind, verdoppelt das Impfzentrum ab Montag (15.) die Zahl der Impfstraßen von sechs auf zwölf. Theoretisch könnten dann täglich bis zu 5000 Menschen am Stadionring geimpft werden.

Verzweifelte Senioren kommen direkt ins Impfzentrum

Zahlen, von denen das Zentrum trotz steigender Tendenz und gut funktionierender Logistik weit entfernt ist. Der Alltag sei mitunter bitter, berichtet Sperber. Regelmäßig kommen Senioren oder deren Angehörige “voller Frust“ in den Ruhrcongress, um vor Ort einen Termin zu erhalten. „So leid es uns tut: Wir müssen sie an die Hotline und die Internet-Anmeldung verweisen.“

Hier sehen Sie eine Fotostrecke aus dem Impfzentrum!

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