Bochum-Weitmar. Damit es nicht zu laut wird, wenn Rettungskräfte ausrücken, fordern Anwohner der neuen Feuer- und Rettungswache Bochum-Weitmar eine Ampel.

Einstimmig grünes Licht gab die Bezirksvertretung Südwest jetzt für die Aufstellung des Bebauungsplans 1013 „Feuer- und Rettungswache Hattinger Straße“ nordwestlich der Hattinger Straße auf Höhe der Einmündung Heinrich-König-Straße. Auf dem rund 6000 qm großen Gelände ist die Erweiterung der bestehenden Rettungswache zur Feuer- und Rettungswache geplant. Das ist nötig, um die Eintreffzeiten im Brandschutzbedarfsplans der Feuerwehr Bochum zu erfüllen.

Lärmschutz für Anwohner in Bochum wichtig

Der Aufstellungsbeschluss wird nun zwei Punkten geändert – das muss am 9. November dann der Ausschuss für Planung und Grundstücke noch beschließen. Das Planverfahren wird vom „beschleunigten Verfahren“ auf das „Normalverfahren“ umgestellt. „Damit sind wir dann voll auf der rechtssicheren Seite gegen mögliche Klagen“, so Klaus Kleine vom Planungsamt. Zeitliche Verzögerungen bei der Realisierung des Millionen-Projektes würden dadurch aber nicht entstehen. Außerdem wird die Fläche im Bereich nordwestlich der bisherigen Plangebietsgrenze bis zum Anschluss an das bestehende Wegenetz erweitert. Der Bebauungsplan-Entwurf soll dann bald öffentlich ausgelegt werden.

Helfer sollen in acht Minuten am Ziel sein

Zum Hintergrund: Laut Brandschutzbedarfsplan der Stadt Bochum sollen bei „kritischen Schadensereignissen“ zwölf Einsatzkräfte innerhalb von acht Minuten eintreffen und weitere vier Helfer nach maximal weiteren drei Minuten. Das soll in 90 Prozent der „schutzzielrelevanten Einsätze“ erreicht werden. Untersuchungen haben ergeben, dass dieses Ziel im Bochumer Süden nur durch eine zusätzliche Feuerwache in Weitmar, nahe der Hattinger Straße, erreicht werden könne.

Fuß-/Radweg in Bochum-Weitmar wird verlegt

Der Fuß- und Radweg – er verläuft heute südwestlich der Rettungswache – soll weiter nach Südwesten verlegt werden. Im südlichen Teil des Plangebiets soll eine Verkehrsfläche festgesetzt werden als Anschluss an die Hattinger Straße.

Vorteile durch Standort

Die Fläche im Bereich der bestehenden Rettungswache 4 gehört der Stadt Bochum. Die südlich angrenzenden Flurstücke hat sie erworben. Von diesem Standort aus ergibt sich laut Stadt „eine Gebietsabdeckung der Stadtteile Linden, Dahlhausen und Stiepel in der vorgegebenen Hilfsfrist von acht Minuten“.Zusätzlich biete der Standort an der Hattinger Straße „eine gute Unterstützungsmöglichkeit im Einsatzschwerpunkt der Stadtmitte“ sowie „gebäudewirtschaftliche und einsatztaktische Synergien“.

Viel Grün muss für den Neubau weichen. Im westlichen Teil werden rund 705 qm Waldfläche und drei Einzelbäume nahe der Hattinger Straße gefällt. Ersatzpflanzungen sind vorgesehen. Einige Bäume sollen umgesetzt werden – doch zuvor muss laut Stadt noch ein Bombenverdachtsfall abgeklärt werden, bevor man hier ausgraben kann.

Bäume in Bochum-Weitmar müssen weichen

Das Thema Lärm beunruhigt die Anwohner, sie fordern Maßnahmen wie eine Ampel-Regelung beim Ausrücken der Einsatzfahrzeuge. „Martinshorn und Motoren sorgen natürlich für einen gewissen Geräuschpegel“, so Kleine. Die jetzt vorhandene, aber nicht betriebsbereite Alarm-Ampel soll dann genutzt werden können.

Beim Immissionsschutz sind zwei Betriebsszenarien betrachtet worden. Im Regelbetrieb unterschreite die Feuer- und Rettungswache die gebietsabhängigen Immissionsrichtwerte gemäß der TA Lärm sowohl tags- als auch nachtsüber. Im Notfallbetrieb würden die Immissionsrichtwerte der TA Lärm tagsüber ebenfalls unterschritten. In der ungünstigsten Nachtstunde ist jedoch laut Stadt mit einer Überschreitung um maximal 10 dB(A) zu rechnen – das bewertet sie als „zumutbar“.