NRW. Eine Woche vor der Bundestagswahl demonstriert die CSD-Bewegung in mehr als 40 Städten in ganz Deutschland für Demokratie und LGBTQ-Rechte.

Unter dem Motto „Wähl Liebe“ hat der Verein „CSD Deutschland“ für den 15. Februar um 11.55 Uhr zu bundesweiten Demonstrationen aufgerufen. In 46 Städten soll es eine Demonstration für die Rechte von queeren Personen geben, auch in mehreren NRW-Städten gibt es Aktionen. Mit der gemeinsamen Kampagne wollen die CSD-Vereine vor der Bundestagswahl auf die Sorgen und Nöte der queeren Community aufmerksam machen.

„Leider gibt es politische Kräfte, die Probleme nutzen und Ängste schüren, um Minderheiten unter Generalverdacht zu stellen. Wir wollen mit unserer gemeinsamen Kampagne zeigen, dass Liebe stärker ist. Wir wollen die ganze Gesellschaft dazu aufrufen, zur Wahl zu gehen und ein klares Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen“, so Kai Bölle, Vorstandsmitglied des CSD Deutschland e.V. in einer Pressemitteilung.

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Motto passend zum Valentinstag

Direkt nach dem Valentinstag heißt es also „Vom ersten Date direkt auf die Demo“, wie es auf der Kampagnenseite www.waehl-liebe.de steht. Mit Demonstrationsbeginn um 11.55 Uhr machen die Organisatoren deutlich: „Es ist fünf vor zwölf“. Denn „das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Deutschland, Europa und der Welt erfordert von uns allen Wachsamkeit, um unsere Rechte und Freiheiten zu verteidigen“, schreibt die Bewegung auf der Kampagnenseite.

In NRW gibt es unter anderem in Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Recklinghausen, Lüdenscheid Aktionen. Diese sind im Bestreben mit den großen CSD-Demonstrationen vergleichbar. Auch diese sind für Menschenrechte und die Gleichberechtigung von queeren Menschen. Die Aktion jetzt vor der Bundestagswahl soll nochmal dem Thema Nachdruck verleihen und sensibilisieren.

Der Ruhr Pride Essen  ( vormals Chrsitopher Street day, CSD) mit dem Demonstrationszug durch Rüttenscheid und die Innenstadt. Auf dem Kennedyplatz findet ein fest mit Unterhaltung etc. statt. Neu: Auf dem Friedensplatz (früher Kardinal-Hengsbach-Platz) gibt Infostände.
Auch zum CSD Essen kamen 2024 hunderte Menschen um für Rechte von queeren Menschen zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Es seien rechte Parteien, die Transpersonen die Geschlechter absprächen und queere Menschen als Straftäterinnen und -täter darstellen. Bei Angriffen auf ebendiese Personen würden „die gleichen diskriminierenden Floskeln genutzt, wie sie vor 20 bis 30 Jahren noch gegen Schwule und Lesben genutzt wurden“, so die CSD-Bewegung.

Das fordert der CSD Deutschland

„Viele Personen aus unserer Community berichten uns von einem Gefühl der Ohnmacht und von Sorgen über die politischen Entwicklungen“, sagt Marcel Voges, Vorstandsmitglied des Berliner CSD e.V. in einer Pressemitteilung. Und aus Rostock heißt es von Frieda Kopp, Vorsitzende des dortigen CSD: „ CSDs, wie hier zuletzt in Wismar, werden zunehmend von Rechtsextremen ins Visier genommen. Wir werden diese Rückschritte nicht widerstandslos hinnehmen. Umso wichtiger ist es jetzt, als Gesellschaft mit der queeren Community solidarisch zu sein und einen Schutzschild um die Community zu bilden.“

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Zur Teilnahme aufgerufen sind ausdrücklich alle Menschen – nicht nur queere Personen, sondern auch Unterstützer der Community – denn die Nutzung der Floskeln sollte die Community wachrütteln, es sei „derselbe Kampf – gestern wie heute.“ Drei Forderungen hat der CSD Deutschland daher aufgestellt: Queere Menschen durch das Grundgesetz besser zu schützen, Community- und Beratungsstrukturen finanziell abzusichern und Hasskriminalität und Hatespeech wirksam zu bekämpfen.

Über den CSD Deutschland

Der CSD Deutschland e.V. versteht sich als Dachverband aller deutschen Christopher Street Day-organisierenden Vereine, Initiativen und Projekte. Unter ihm werden die Demonstrationen zum Christopher Street Day in ganz Deutschland durch lokale Vereine auf die Beine gestellt.