Winterberg. Wer in Skigebiete nach Winterberg und im restlichen Sauerland fährt, erlebt seit Jahren steigende Preise. Der Kostcheck der letzten Jahre.

Kaum kommt der Schnee, blüht das Wintersportparadies im Sauerland auf. Unzählige Menschen strömen an den Wochenenden in die Skigebiete wie beispielsweise nach Winterberg, wo derzeit 17 Lifte im Betrieb sind. Und dabei nehmen die vielen Wintersportfans auch die steigenden Preise in Kauf, die sie für Skipässe in den Skigebieten der Wintersport-Arena Sauerland bezahlen müssen. Wie sehr diese in den vergangen Jahren tatsächlich in die Höhe geklettert sind, verrät ein Blick in die Statistik.

Skipässe bis zu 23 Prozent teurer

Ein Ticket für gleich mehrere Skigebiete - die „Wintersport-Arena Card“ ist ein beliebtes Angebot der Winter-Sport-Arena Sauerland. Wer sie gekauft hat, erhält Zutritt zu sieben Skigebieten, die zur Wintersport-Arena Sauerland gehören: Zum Skiliftkarussell Winterberg, dem Skikarussell Altastenberg, das Skidorf Neuastenberg und die Skigebiete Willingen, Sahnehang, Bödefeld Hunau und Ruhrquelle. Insgesamt 66 Skilifte und 66 Kilometer Skipiste stehen damit theoretisch zur Verfügung, wenn die Wetterlage stimmt.

Die Preise für die Wintersport-Arena Card sind Jahr um Jahr stetig in die Höhe geklettert. Für ein anschauliches Bild hat sich die Westfalenpost die Entwicklung verschiedener Beispiel-Tarife für den Zeitraum der vergangenen drei Jahre angeschaut und festgestellt: In allen Kategorien sind die Preise angestiegen, zum Teil jedoch mit großen Unterschieden zwischen den einzelnen Kategorien. Zur Veranschaulichung hat die Westfalenpost die Preisentwicklung für den 3-Tage-Tarif jeweils für Erwachsene und Kinder, 7-Tageskarten für Erwachsene und Kinder sowie die Saison-Ticketpreise für Tagesfahrten in beiden Preiskategorien betrachtet. Hier zeigen sich je nach Kategorie Preisanstiege zwischen 14 und 23 Prozent.

Wintersport-Arena legt Investitionen um

Ein 3-Tagesticket für Erwachsene zum Beispiel kostete in der Wintersaison 2021/2022 noch 100 Euro, aktuell bezahlt man hierfür 119 Euro. Das bedeutet einen Preisanstieg von 19 Prozent. Auch für Kinder sind die Kosten für ein 3-Tagesticket in dem Zeitraum um insgesamt rund 14 Prozent angestiegen: dieses kostet aktuell 82 Euro, während man vor drei Jahren noch mit 72 Euro hinkam. Ein ähnlicher Anstieg ist auch bei anderen Tarifen über mehrere Tage beobachtbar. Bei den Preisen für Saisonkarten für Tagesskifahrten fällt auf: Hier ist der Kindertarif prozentual gesehen deutlich teurer geworden als bei einem 3-Tagesticket. Mehr als 16 Prozent zahlen die Kunden inzwischen drauf für eine Kinder-Saisonkarte zur Tagesskifahrt, derzeit liegt diese bei 325 Euro. Bei Erwachsenen ist der Saison-Tagesfahrt-Tarif zwar auch um 17 Prozent gestiegen, in Relation zum Preisanstieg des 3-Tagestickets für Erwachsene jedoch geringfügiger.

Dass sich die Preise für die Skipässe in den Skigebieten der Wintersport-Arena Sauerland so entwickelt haben, liege zum Teil auch an den steigenden Energie- und Personalkosten, wie Pressesprecherin Susanne Schulten erklärt. Doch der Hauptgrund ist ein anderer: „Vielmehr geht seit Jahren eine Qualitätssteigerung damit einher.“ In den vergangenen Jahren seien in fast allen zum Ticketverbund gehörenden Skigebieten Sessellifte gebaut worden. Auch in Hinblick auf Schneegewährleistung und Pistenqualität sei kontinuierlich investiert und der Ausbau vorangetrieben worden, mithilfe von Förderungen durch das Land NRW, das Land Hessen und die Gemeinde Willingen.

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Preisanstieg zeigt sich auch in Gastronomie

Nicht nur bei den Skipässen macht sich ein kontinuierlicher Preisanstieg bemerkbar: Auch bei Gastronomien in der unmittelbaren Umgebung beliebter Skigebiete lässt sich ein deutlicher Aufwärts-Trend beobachten, was unter anderem auf steigende Energie- und Betriebskosten und die hohe Mehrwertsteuer von 19 Prozent zurückzuführen ist. Ein anschauliches Beispiel für die Preisentwicklung sind die Speisekarten der Restaurantbetriebe „Bei Möppi“ und „Dorf-Alm“ in Winterberg. Hier hat die Westfalenpost die Preise für ein Standardgericht verglichen, das beide Restaurants über die vergangenen drei Jahre hinweg kontinuierlich im Angebot hatten: Currywurst mit Pommes Frites. Eine Portion kostete im Lokal „Bei Möppi“ vor drei Jahren 8,50 Euro, heute bezahlen Gäste 13 Euro. Damit ist der Preis für die Currywurst um rund 53 Prozent gestiegen. Bei der „Dorf Alm“ lag der Preis für eine Currywurst mit Pommes mit 11,50 Euro zwar schon vor drei Jahren im zweistelligen Bereich, dafür ist der Preis vergleichsweise wenig angestiegen: über zwischenzeitlich 12,50 auf 13,80 Euro, mit einem Gesamtanstieg von 20 Prozent.

Wintersport ist ein kostspieliges Hobby - das war es auch früher. Der Trend aus den vergangenen Jahren zeigt jedoch: Wer die zahlreichen Pisten im Hochsauerland befahren und sich zwischendurch eine kleine Stärkung gönnen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen.