Düsseldorf. Prozess: 46-jährige soll Mord in Auftrag gegeben haben. Die Frau überlebte den Anschlag nur knapp. Motiv: das übliche Männerdenken.

Im Prozess um die mutmaßliche Anstiftung zur Ermordung der eigenen Frau hat der angeklagte Ehemann vor dem Landgericht Düsseldorf ein Teilgeständnis abgelegt. Über seinen Verteidiger gab der 46-Jährige zu, einen Anschlag auf seine Frau in Auftrag gegeben zu haben. In der Verteidigererklärung hieß es, dass der Auftragstäter die heute 45-Jährige nur leicht verletzen und einschüchtern, aber nicht töten sollte. 

Der Auftrag an den Täter sei damals ganz klar gewesen, seine Ehefrau nur zu bedrohen und ihr mit einem Messer einen leichten Schnitt in den Oberschenkel zu verpassen. Mit dem Anschlag habe er die Frau davon abbringen wollen, sich scheiden zu lassen. Laut Erklärung habe der Angeklagte Angst gehabt, dass die Frau die beiden 11- und 13 Jahre alten Kinder dann mit in die Türkei nehme. Dem Täter habe er 200 Euro gezahlt, ihm ein Foto seiner Frau gezeigt sowie deren Adresse und einen Zeitpunkt genannt. 

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Der Autragggeber besorgte auch die Messer für den Anschlag 

Die damals 44-jährige Frau war Anfang Mai in ihrem Auto in der Nähe ihres Arbeitsplatzes in Langenfeld bei Düsseldorf überfallen und mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt worden. 14 Messerstiche in Brust, Kopf, Nacken und Rücken zählte später die Rechtsmedizin. Die Frau überlebte dank einer Notoperation im Universitätsklinikum Düsseldorf. Doch ein Stich verletzte ihr Rückenmark. Seitdem sitzt sie im Rollstuhl. 

Am sichergestellten Tatmesser war eine Mischspur der DNA ihres Mannes gesichert worden. Laut Verteidiger habe der 46-Jährige dem Täter das Messer extra mitgegeben. Der mutmaßliche Messerstecher ist flüchtig. Wegen Anstiftung zum Mordversuch und Anstiftung zum Raub muss sich der Ehemann daher alleine auf der Anklagebank verantworten. 

Laut Anklage wollte sich die Frau von dem Angeklagten trennen, nachdem sie von seiner jahrelangen Untreue und einer Affäre mit einer ihrer Freundinnen erfahren hatte. Daraufhin soll der 46-Jährige gedroht haben, sie umbringen zu lassen. Im September 2023 hatte die Frau ihn wegen der Morddrohungen und wegen häuslicher Gewalt angezeigt und war dann ausgezogen. Außerdem hatte sie in der Türkei die Scheidung von ihrem Mann beantragt. Für den Prozess sind bis Mitte Januar noch sieben Verhandlungstage angesetzt. (dpa)