Schwerte. Erneut ist ein Kind nach einem Stromschlag auf einem Güterbahnhof gestorben. Eine 13-Jährige erlag ihren schweren Verletzungen Tage nach dem Unfall in Schwerte.
Das auf einem Güterzug in Schwerte durch einen Stromschlag schwer verletzte Mädchen ist Tage später im Krankenhaus gestorben. Die 13-jährige Schülerin erlag am Donnerstag ihren schweren Verletzungen, teilte die Landespolizei am Freitag mit. Der Unfall hatte sich am Montagnachmittag auf dem Güterbahnhof Schwerte ereignet. Mit einem Rettungshubschrauber hatten Einsatzkräfte das Mädchen in ein Krankenhaus geflogen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte das Mädchen die Oberleitung berührt. Durch den Stromschlag wurde das Kind durch die Luft geschleudert. Wie ein Sprecher der Feuerwehr berichtete, konnte die Feuerwehr das Mädchen erst von den Gleisen retten, nachdem die Gleise gesperrt und von der Bahn stromlos geschaltet worden waren. Nach notärztlicher Erstversorgung wurde das Mädchen mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Dortmund geflogen.
Güterbahnhof Schwerte ist beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche
Nach bisherigen Erkenntnissen hielt sich das Mädchen mit fünf weiteren Kindern auf dem Gelände des Güterbahnhofs auf. Nach unseren Recherchen wollten sie vor Ort ein Video für TikTok drehen. Die Gruppe wurde Augenzeuge des schrecklichen Unglücks - sie wurden von Feuerwehr und Notfallseelsorgern betreut, blieben aber nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Auch die Einsatzkräfte wurden nach dem Einsatz auf der Wache von Notfallseelsorgern betreut.
Der Güterbahnhof ist ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche - doch immer wieder kommt es dort auch zu tödlichen Unfällen bei Mutproben. Erst im Februar starb ein 18-Jähriger, nachdem er - offenbar aus Leichtsinn - auf einen Güterwaggon geklettert war und einen Stromschlag erlitten hatte. Im vergangenen Jahr kam ein 13-Jähriger auf dem Bahnhof ums Leben. Auch hier waren vermutlich Fotos von der Kletteraktion der Auslöser. Nach den Vorfällen wurde am Schwerter Bahnhof ein großes Banner aufgehängt, das gezielt darauf hinweisen soll, die Gleisanlagen nicht zu betreten.