Mülheim. Schlagersänger Frank Lars ist nach längerer Bühnenpause wieder im Einsatz. Der gebürtige Mülheimer stürmte auch gleich die Charts. Was plant er?

Was macht eigentlich Frank Lars? Das fragten sich viele Schlagerfans jahrelang. Der Sänger, der in Mülheim aufwuchs, hatte sich zurückgezogen, weil er ausgebrannt war. Über sieben Jahre lang mied er die Bühne, schrieb im stillen Kämmerlein sehr erfolgreich Songs für andere Schlagergrößen. 2021 aber meldete sich der große Blonde zurück – mit einem Album und mit Bühnenauftritten. Das Comeback glückte.

Gleich mit zwei Singles findet man Frank Lars aktuell in den Top 10 der Schlagermusik. „Wahnsinn“ rangiert dort seit 18 Wochen, mit „Dornröschen“ mischte er sich erst kürzlich unter die besten Zehn. Die Lieder stammen vom Album „Auf Liebe gesetzt“, mit dem der 59-Jährige wieder durchstartete nach seiner Gesangspause. „Seit eineinhalb Jahren bin ich wieder voll drin“, sagt er. Frischer Wind – beruflich wie privat – begünstigte den Neuanfang. „Meine neue Frau unterstützt mich sehr. Sie kommt gar nicht vom Schlager, aber sie sitzt im Studio neben mir und gibt mir viele wertvolle Tipps zu meinen Songs und meinen Texten.“

Mülheimer wurde von bekannten Produzenten und Songschreibern entdeckt

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Ein kurzer Blick zurück: Ende der 1990er startete der junge Frank Lars in Mülheim seine Karriere, bekam einen Vertrag bei Sony Music, wurde von den bekannten Produzenten Harald Steinhauer (Marianne Rosenberg, Nicki, Spider Murphy Gang, u. v. a.) und Johan Daansen (Kelly Family, Ireen Sheer, Die Wildecker Herzbuben, u. v. a.) entdeckt und gefördert. „Das war eigentlich unglaublich, gesangsmäßig hatte ich damals gar nichts drauf“, erinnert er sich lachend. Aber sein Typ kam an. „Ich hatte zu der Zeit einen weißen Schäferhund und wirkte ziemlich cool. Ich war einfach gut zu vermarkten“, berichtet er. Willensstark sei er zudem gewesen, habe sich alles autodidaktisch beigebracht.

Was seit den Anfangszeiten geschehen ist, kann man als echte Erfolgsgeschichte bezeichnen. Schon 1996 erhielt der Sänger die erste Goldene Schallplatte, viele weitere – in Gold und Platin – folgten. Auch den „Echo“ heimste er ein – für den bekannten Song „Weißt du, was du für mich bist“, den er für „Die Amigos“ geschrieben hatte. Den komponierte und schrieb er übrigens am kleinen Rechner und nicht an einem großen, teuren Mischpult. „Wenn man aus dem Herzen schreibt, braucht man gar nicht unbedingt so teure Technik.“

Work-Life-Balance soll beim Schlagersänger künftig stimmen

Über 700 Schlager habe er bisher geschrieben – beispielsweise auch für Kollegen wie Jürgen Drews, Christian Anders, Daniela Alfinito und Olaf, den Flipper. Sein bevorzugter Stil: tanzbarer Schlagerfox. Im Radio und Fernsehen wurden seine Hits oft gespielt. „Es gab Zeiten, da war ich nur unterwegs, hatte 220 bis 320 Auftritte im Jahr. In Deutschland, Österreich und der Schweiz“, berichtet er. Auch „auf Malle“, am Ballermann, sorgte er regelmäßig für Partymusik. So stressig soll es nicht wieder werden. Frank Lars möchte eine gute Balance finden zwischen Arbeit und Freizeit. Er wohnt auf einer Ranch in Grevenbroich, liebt spanische Pferde. Privat hört er gerne Klassik, Songs aus Kindermusicals oder ältere Rocktitel.

Für 2023 hat sich der frühere Saarner einiges vorgenommen, manches kann er aber noch nicht vorausplanen. Im April soll sein neues Album herauskommen. Und wenn es gut ankommt bei den Fans, könnte das weitere Chartplatzierungen, Live-Auftritte oder auch Stippvisiten in Fernsehshows nach sich ziehen. Abwarten – und das Leben genießen. „Denn das ist gerade wunderschön“, sagt Frank Lars. Im Februar will er auch in Mülheim vorbeischauen – und beim Rosenmontagszug dem närrischen Volk von einem Motiv-Wagen aus zuwinken.

Weitere Infos auf www.frank-lars.net