Mülheim. Einer Modellrechnung des Statistischen Landesamtes zufolge ist Mülheim Spitzenreiter in der Pro-Kopf-Verschuldung. So hoch ist die Schuldenlast.
Wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) anhand einer neuen Modellrechnung ermittelt hat, kommen die NRW-Kommunen für Ende 2021 zusammengenommen auf eine Verschuldung in Höhe von 82,5 Milliarden Euro. Das seien der Rechnung zufolge 405 Millionen Euro (0,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Bezogen auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus eine Verschuldung von 4.611 Euro pro Einwohnerinnen und Einwohner.
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Laut IT.NRW weist Mülheim die höchste Pro-Kopf-Verschuldung aller kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens auf. So lag die durchschnittliche Schuldenlast der Mülheimerinnen und Mülheimer Ende 2021 bei 11.986 Euro.
Mülheim hat höhre Schuldenlast als Nachbarstadt Oberhausen
Zum Vergleich: Oberhausen landet mit 10.156 Euro auf Platz zwei und Herne mit 8.781 Euro auf Platz drei. Die niedrigsten Schulden je Einwohner wiesen bei den kreisfreien Städten Düsseldorf (2.920 Euro), Hamm (3.137 Euro) und Bottrop (3.435 Euro) auf.
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Dem Statistischen Landesamt zufolge wurde bei der Berechnung „eine erweiterte Definition kommunaler Schulden“ zugrunde gelegt: Berücksichtigung fanden demnach die Schulden der kommunalen Kernhaushalte und anteilmäßig die Schulden der öffentlichen Unternehmen, an denen die Gemeinden mittelbar oder unmittelbar beteiligt sind. Dazu zählten etwa Eigenbetriebe, Zweckverbände und öffentliche Unternehmen in privater Rechtsform.
Stadtkämmerer Frank Mendack betrachtet die Modellrechnung des Statistischen Landesamts kritisch: „Ausgelagerte Schulden werden hier überhaupt nicht miteingerechnet, das verzerrt das Gesamtbild.“ Der Umgang mit den Schulden in Mülheim sei indes sehr transparent: „Die Schulden, die bei uns stehen, sind wirklich unsere Schulden.“ Bis sich die Stadt von den negativen Zahlen der vergangenen Jahre erholen wird, werde es noch einige Jahre dauern. „Aber die Abwärtsspirale haben wir durchbrochen.“