Gelsenkirchen-Hassel. Die Sportanlage Lüttinghof in Gelsenkirchen-Hassel wird zu einem „Multisportpark“ umgebaut. Diese Sportarten sind nach dem Umbau dort möglich.

Die Sportanlage Lüttinghof in Hassel hat man in Gelsenkirchen bislang vor allem mit Fußball in Verbindung gebracht: Kein Wunder, spielt hier doch unter anderem mit dem SC Hassel der Verein, der viele Jahre nach Schalke 04 der höchstklassige Verein in der Stadt war. Fußball soll hier auch weiter im Fokus stehen, doch nicht mehr ausschließlich: Jetzt hat der Umbau des Lüttinghofs zum „Multisportpark“ begonnen.

Bei so großen Projekten müssen auch große Maschinen aufgefahren werden: Statt eines Spatens, wie er normalerweise für den „ersten Spatenstich“ gebraucht wird, war ein Bagger vor das Vereinsheim des SC Hassel gerollt, außerdem war Oberbürgermeisterin Karin Welge persönlich in den Stadtnorden gekommen. Gemeinsam mit Irja Hönekopp, Leiterin der Abteilung Stadterneuerung und Sanierung, und Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz stellte sie das Projekt vor, das – so die Hoffnung aller Beteiligten – in 14 Monaten fertig sein könnte. Der erste Beachvolleyball könnte dort sogar schon in diesem Sommer übers Netz fliegen.

Bürger aus Gelsenkirchen-Hassel waren an der Planung beteiligt

Neben den Fußballplätzen, die derzeit von den beiden Vereinen SC und YEG Hassel genutzt werden, sollen zahlreiche Angebote für den Breitensport entstehen. Marc Kopatz zählte auf: „Es wird ein Beachvolleyballfeld geben, eine Streetballanlage, einen Bouleplatz und ein Padel-Feld.“ Das letzte bedarf einer Erläuterung: „Padel ist eine Trendsportart, die immer mehr Menschen entdecken“, so Kopatz. Dabei handele es sich um eine Mischung aus Tennis und Squash. „Gespielt wird es mit Tennisbällen mit weniger Druck und auch die Schläger nehmen etwas Geschwindigkeit aus dem Spiel. Einfach mal ausprobieren“, lud Marc Kopatz ein, das Spiel zu entdecken.

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Entwickelt wurden die neuen Angebote mit breiter Akteursbeteiligung und gemeinsam mit den beiden Hasseler Vereinen. Beide wollen ihre Sportangebote ausbauen und sich weiter in den Stadtteil öffnen. Planungsgrundlage war auch eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger im Sommer 2020. Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD) betonte noch einmal den Breitensportcharakter der Einrichtung: „Die Anlage ist kostenlos und für alle gedacht, man muss kein Vereinsmitglied sein.“

Neue Eingänge zur Sportanlage, Anschluss an die Hassel-8

Gruppenbild mit Bagger: Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz, Irja Hönekopp (Leiterin Stadterneuerung und Sanierung), OB Karin Welge und Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (v.l.).
Gruppenbild mit Bagger: Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz, Irja Hönekopp (Leiterin Stadterneuerung und Sanierung), OB Karin Welge und Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (v.l.). © Unbekannt | Gerd Kaemper

Über neue Spiel- und Sportangebote hinaus gibt es eine weitere Planung, erklärte Irja Hönekopp, Leiterin der Abteilung Stadterneuerung und Sanierung der Stadt Gelsenkirchen: „Die Sportanlage soll künftig stärker mit dem Stadtteil Hassel verbunden werden. Es geht um eine großräumige Anbindung über die Allee des Wandels, eine Öffnung der Anlage über den Bau neuer Eingänge von der West- und Südseite sowie eine Integration in den Rundweg Hassel-8.“

Während die Allee des Wandels vor allem Radfahrenden die Möglichkeit gibt, den Strukturwandel zwischen Herten und Gelsenkirchen im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren, ist die Hassel-8 ein Weg durch den Stadtteil. „Angelegt in Form einer Acht kann der rund zehn Kilometer lange Weg sowohl als Lauf- oder Nordic-Walking-Runde, zum Radfahren, als Spazierweg oder auch für alltägliche Wege durch den Stadtteil genutzt werden“, so Irja Hönekopp.

Auch die Gebäude am Eingangsbereich sollen saniert werden

Die umfangreichen Umbauarbeiten sollen umweltschonend und mit Rücksicht auf den Baumbestand umgesetzt werden. „So wird die Anlage zum Beispiel im Westen zum Weg am Picksmühlenbach behutsam geöffnet. Um den Bereich zu erschließen und den Baumbestand zu schonen, wird mit landschaftlich integrierten Holzrosten gearbeitet“, erläuterte Stadtplanerin Irja Hönekopp.

Die Kosten für das Projekt betragen etwa zwei Millionen Euro. Dieser Bauabschnitt wird zu 80 Prozent durch Städtebaufördermittel des Bundes und des Landes gefördert. Im nächsten Schritt sind die Sanierung und Erweiterung der beiden Gebäude im Eingangsbereich der Anlage sowie die Vorplatzgestaltung vorgesehen. „Da warten wir noch auf die Zusage für die Förderung“, erläutert Irja Hönekopp, die sich aber zuversichtlich zeigte, dass diese kommt. Für das geplante Bewegungshaus im Multisportpark Lüttinghof sollen die aus den 1960er Jahren stammenden Gebäude saniert und durch einen Anbau erweitert werden. Die neuen Räume sollen überwiegend multifunktional für die Öffentlichkeit nutzbar sein. Diese Baumaßnahmen sind mit rund 8,5 Millionen Euro kalkuliert. Der Eigenanteil der Stadt beträgt etwa 1,8 Millionen Euro.