Mülheim. Das jüngste Projekt des Stammtisches Aul Ssaan in Mülheim. Infotafeln werden an denkmalgeschützten Häusern im Dorf Saarn angebracht.
Manchmal liegen Geschichten auf der Straße. Das wissen nicht nur Lokaljournalisten, sondern auch die 19 Brüder des 1980 gegründeten Stammtischs Aul Ssaan. Jetzt sind die alten Saarner um Baas Friedrich Wilhelm von Gehlen auf die Idee gekommen, analoge Geschichte und digitale Gegenwart in der Form eines Geschichtspfades durch Saarn miteinander zu verbinden.
Wanderung durch reiche Saarner Geschichte
Am 18. September hängten die Stammtischbrüder im Beisein der Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind am Haus der Familie Werry (Düsseldorfer Straße 12) die 29. von 45 geplanten Denkmalinformationstafeln auf. Sie sind per QR-Code mit einer Internetseite verbunden, auf der umfangreiche - vom Heimatforscher Heinz Weirauch im Stadtarchiv recherchierte - Saarner Hausgeschichten hinterlegt sind. Auch wer ohne Smartphone durchs Dorf geht, kann mit Hilfe der kompakten Informationsschilder eine Wanderung durch die reiche Saarner Geschichte unternehmen.
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Das Haus an der Düsseldorfer Straße 12, das Mitte des 18. Jahrhunderts als Gästehaus des von 1214 bis 1808 existierenden Zisterzienserinnenklosters Mariensaal errichtet wurde, ist seit 1888 im Besitz der Familie Werry und hat einen eigenen Brunnen. Es ist nur eines von vielen geschichtsträchtigen Saarner Häusern. Friedrich Wilhelm von Gehlen weist darauf hin, dass 70 der 923 denkmalgeschützten Gebäude der Stadt in Saarn stehen, „Das ist, dank des ehrenamtlichen Engagements der Saarner-Stammtischbrüder, ein echter Mehrwert für Alteingesessene, Neuzugezogene, Besucher und Schulklassen, die ein Stück Heimatgeschichte erkunden wollen“, findet Linksruhr-Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind.
Viele Sponsoren machten Projekt möglich
Nicht nur sie hat eine der für jeweils 200 Euro hergestellten Infotafeln gestiftet. Aul-Ssaan-Baas von Gehlen dankte bei der Aufhängung der 29. Infotafel nicht nur Oesterwind und Weirauch für ihre finanzielle und inhaltliche Unterstützung. Er erinnerte daran, dass das NRW-Heimatministerium zehn Saarner Infotafeln und die Linksruhr-Bezirksvertretung 3 weitere sieben gesponsert haben. Darüber hinaus haben ihm Saarner Hauseigentümer, die Untere Denkmalbehörde, die Mülheimer Sparkasse und die Mülheimer Wohnungsgesellschaften MWB und SWB ihre finanzielle Unterstützung für den stadtteilgeschichtlichen Pfad zugesagt oder bereits gewährt.
Nicht unerwähnt ließ von Gehlen seine Stammtischbrüder Gerd Schöneberg und Lothar Schaff, die mit ihm die Beschriftung und Montage der Haustafeln realisiert haben. In seiner Endstufe soll sich der Saarner Geschichtspfad zwischen Alte Straße im Norden, der Voßbeckstraße im Süden, der Kahlenbergstraße im Osten und dem Nachbarsweg Westen erstrecken und in einem Faltblatt dokumentiert werden. Die nächste Aufhängung einer Infotafel ist im Oktober an der Düsseldorfer Straße, an der Klosterstraße und an der Landsberger Straße geplant.
Wer das Projekt von Aul Ssaan unterstützen möchte, erreicht Baas Wilhelm von Gehlen per E-Mail an: vogehlen@gmx.de oder unter 488616