Mülheim. Die Mülheimer Galerie Fox stellt verschiedene Werke der Künstlerin Simone Distler aus. Die Werke erinnern and Landschaften, bleiben aber vage.
Landschaften, die nur vage angedeutet sind, aber sehr deutlich Stimmungen transportieren und Assoziationen wecken, zeigen die Bilder von Simone Distler. Sie sind unter dem Titel „Flows“ vom 9. April bis zum 28. Mai in der Galerie Fox an der Liverpoolstraße 15 ausgestellt.
Die Künstlerin, die bei Potsdam lebt, kam erst spät zur Malerei. Sie arbeitete zunächst als Schneiderin in der Modebranche, bevor ihr klar wurde, dass sie ihre Kreativität in eigenen freien Arbeiten ausleben und Erlebtes künstlerisch ausdrücken wollte. Die gebürtige Fränkin studierte an der renommierten Burg-Giebichstein-Kunsthochschule in Halle bei Prof. Ute Pleuger Malerei. Nach dem Diplom wurde sie auch Pleugers Meisterschülerin.
Bilder haben etwas Schwebendes
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Die Bilder, die nun in Mülheim zu sehen sind, vereinen Gegensätzliches. Sie erinnern an die romantische Landschaftsmalerei, stehen zugleich aber an der Schwelle zum Informellen. Mit großer Gestik ausgeführt wirken sie kraftvoll und dynamisch, zugleich aber haben sie etwas Schwebendes und Leichtes. Simone Distler arbeitet auf Leinwand oder Papier – zumeist mit den Farben Blau und Grün. Manchmal mischt sich aber auch ein zartes Rosa oder Gelb in die kühlen Grundfarben. Da sie die Acrylfarben oft stark verdünnt, wirken die Arbeiten später wie großformatige Aquarelle.
Zugleich aber vermitteln sie Energie und Bewegtheit, was an der ganz eigenen Arbeitsweise der Malerin liegt. In einem langwierigen Schaffensprozess trägt sie Schicht um Schicht auf den – oft auf dem Boden liegenden – Bildträger auf. Erste Striche werden intuitiv mit einem breiten Pinsel oder sogar einem Besen ausgeführt. Nachdem die erste Malschicht getrocknet ist, wird sie überarbeitet. Bestimmte Stellen werden mit feuchtem Schwamm abgemildert oder ganz weggekratzt, andere durch weitere Farbschichten betont. „Im Wechselspiel von Auftragen und Abnehmen entsteht palimpsestartig allmählich das Motiv“, erklärt der Kunsthistoriker Thomas Bauer-Friedrich.
Schroffe Gebirge und wilde Wellen entstehen
So entstehen Räume, die den Betrachter an Landschaften erinnern – an schroffe Gebirge, weite Strände, wilde Wellen, friedliche Flüsse und sanfte Hügel, die in Nebelschwaden gehüllt zu sein scheinen. Die Bilder entstehen aus dem Naturerleben der Künstlerin heraus, sie bleiben aber unbestimmt, zeigen keinen wirklich existierenden Ort. Es sind Arbeiten, die etwas Meditatives in sich tragen. „Die Werke von Simone Distler eint trotz ihrer motivischen Wucht eine große Ruhe und Stille“, so Thomas Bauer-Friedrich.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Samstag, 9. April, von 15 bis 18 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten unter 37 74 89 04. Das gilt auch für den Besuch der Ausstellung an anderen Tagen.