Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.

„Wir spielen Boule“, sagt Bärbel Gerwert. „Das macht uns Freude, und es ist wirklich schön hier im Raffelbergpark.“ Mitspielerin Christel Cuesta: „Wir machen das manchmal dreimal die Woche, wenn das Wetter mitspielt. Wir können uns im Freien mit Abstand bewegen. Das ist das einzige, was wir draußen noch machen können. Zuhause würden wir sonst vereinsamen.“

Oft sieht man mehrere Leute Boule spielen. „Das geht aber auch zu zweit“, erklärt Bärbel Gerwert. „Tête à tête nennt sich das dann. Oft sind auch unsere Männer dabei. Wenn’s erlaubt ist in Lockdown-Zeiten.“

Mülheimer Boulespielerin trägt kleines Zählwerk um den Hals

Wie ist das mit dem Punktezählen? Christel Cuesta hat ein kleines Gerät um den Hals hängen und erklärt: „Ich habe hier ein Zählwerk, das kann ich mit der Hand klicken. Dann lese ich ab, wie der Spielstand ist. Es steht gerade 1:4. Bei 13 ist das Spiel zu Ende. Man muss so nah wie möglich ran kommen an die kleine rote Kugel, das ist der entscheidende Punkt. Das hat man mit der Zeit im Gefühl und wird immer besser.“

Beide Boule-Spielerinnen sind sich einig: „Man vertreibt sich ein bisschen die Zeit während Corona. Da wir Rentnerinnen sind, ist der Nachmittag für uns ideal. Wir können unsere Freizeit doch lieber mit Boulen verbringen, anstatt zuhause auf dem Sofa zu sitzen.“