Oberhausen. Anwohnerin beschwert sich über Verkehr zum Einkaufszentrum. Lieferfahrer würden auf der einst so ruhigen Alsfeldstraße zu viel Gas geben.

Elke Tewes hat genug. Die Oberhausenerin wohnt seit 22 Jahren an der Alsfeldstraße. Eigentlich ein ruhiges Fleckchen zwischen Weseler Straße und dem Autobahnzubringer 516. Eigentlich. „Ich kann morgens nicht mehr schlafen“, stöhnt sie. Die Lkw würden durch die Alsfeldstraße „rasen“, um zum Luchscenter zu kommen. „Hier hält sich keiner an das Tempo 30.“

Das Luchscenter ist eine Ansammlung großer Händler. Edeka Zurheide gehört dazu, die Drogeriekette dm, der Haushaltsladen Kodi und der Discounter Aldi Süd. Viele Geschäfte, die viele Waren brauchen. Wovon wiederum die Menschen profitieren, die dort einkaufen gehen. Die Waren müssen allerdings geliefert werden. „Teilweise preschen hier Lkw mit Anhänger durch“, sagt Elke Tewes.

Auch CDU macht sich Sorgen

Beim Ortsbesuch an einem Freitagmorgen um halb sieben zählen wir innerhalb von einer Stunde zwei Lkw. Womöglich ein Zufall. Elke Tewes habe auch schonmal zwanzig gezählt. „Das wird immer mehr“, sagt sie. Sie macht sich Sorgen: Ende dieses Jahres zieht Edeka Zurheide am Sterkrader Tor aus und konzentriert sich auf das Luchscenter. Elke Tewes befürchtet, dass der Verkehr dann noch stärker wird.

Diese Sorge teilt auch die örtliche CDU. Der Verkehr rund um die Luchsstraße sei eine große Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner, sagte bereits die Fraktionsvorsitzende Simone Tatjana-Stehr. „Die Konzentration auf einen Standort von Edeka erfordert Lösungen für den Verkehr, um Wohnqualität und Einkaufserlebnis gut zu verbinden.“

Anwohnerin Elke Tewes, die an der Alsfeldstraße auch ein Reisebüro hat, macht sich aber nicht nur wegen des Lärms Sorgen. In der Nähe liegt die Grundschule Alsfeld. An der Alsfeldstraße haben sich viele Familien niedergelassen. Das Viertel ist ein Mix aus Wohnblocks und Einfamilienhäusern. Elke Tewes ist deshalb für eine Verkehrsberuhigung, „oder wollen wir warten, bis ein Kind auf dem Weg zur Alsfeldstraße verunglückt?“

Stadt Oberhausen: Verkehrszählung möglich

Die Oberhausenerin hat ihre Sorgen auch schon der Stadt mitgeteilt. Aufgestellte Blitzer hätten aus ihrer Sicht keinen Erfolg gehabt. Die Stadt leitete Tewes’ Mail an die Verkehrsbehörde und die Polizei weiter. Eine Verkehrszählung ist möglich, allerdings erst nach den Sommerferien.