Oberhausen. Das Friedensdorf Oberhausen hat erneut 38 Kinder aus Angola eingeflogen, um sie vor Ort medizinisch zu versorgen. 110 Kinder leben derzeit hier.
Das Friedensdorf Oberhausen hat erneut 38 Kinder aus Angola eingeflogen, um sie hier vor Ort medizinisch zu versorgen. Am 19. November landete am Düsseldorfer Flughafen ein Charterflugzeug des Friedensdorfes mit den kranken und verletzten Kindern an Bord.
Viele von ihnen leiden an einer Osteomyelitis, die umgangssprachlich als Knochenentzündung bekannt ist. Andere kommen mit schweren orthopädischen Fehlstellungen nach Deutschland. Die Ärzte vor Ort wissen oft nicht weiter, da die medizinische Grundversorgung für große Teile der angolanischen Bevölkerung zu schlecht ist. Zwischen den stationären Aufenthalten und vor ihrer Heimreise verbringen die kleinen Patientinnen und Patienten ihre Zeit in der Heimeinrichtung des Friedensdorfes.
Kontrast zwischen Arm und Reich in Angola
Das dreiköpfige Friedensdorf-Team ist bereits Wochen vor den Flügen vor Ort, um dort Kinder für eine Behandlung in Deutschland auszuwählen. „Es ist für uns immer wieder schockierend, die Umstände vor Ort zu sehen. Die vielen bettelnden Kinder und die Menschen, die am Straßenrand liegen und schlafen, machen die Armut spürbar“, beschreibt Friedensdorf-Mitarbeiterin Birgit Hellmuth die Lage vor Ort. „Gleich um die Ecke entstehen immer mehr Luxus-Gebäude und Hochhäuser. Der Kontrast ist riesig. In Angola haben wenige ziemlich viel und die meisten haben gar nichts.“
In Oberhausen leben momentan über 110 Kinder aus fünf Nationen gemeinsam. Regelmäßige Besuche in der hauseigenen Reha mit Verbandsraum und Physiotherapie gehören hier ebenso zum Tagesplan wie gemeinsame Spiele und gesunde Mahlzeiten. Einige der angolanischen Neuankömmlinge werden im neuen Eingriffsraum der Einrichtung von ehrenamtlichen Ärzten operiert und ersparen sich so lange Wege in ein Krankenhaus.
15 Kinder sind mittlerweile wieder nach Angola zurückgekehrt
15 weitere angolanische Kinder haben diese aufregende Zeit bereits hinter sich und konnten am 17. November ihre langersehnte Heimreise antreten. Nach Monaten der Behandlung sind sie nun wieder in Angola angekommen. Zudem an Bord: Knapp vier Tonnen wichtiger medizinischer Hilfsgüter, die die Friedensdorf-Partnerorganisation Kimbo Liombembwa in der kommenden Zeit in den angolanischen Provinzen verteilen wird.
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