Mülheim. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie in Mülheim unterwegs sind und gefragt werden: „Wat machen Sie denn da?“ Es könnte Inge Merz sein.

„Wir machen einen schönen langen Spaziergang“, sagt Uta Wagner. „Wir haben gesagt, heute bei dem herrlichen Wetter müssen wir unbedingt raus, nach dem langen, kalten Winter. Wir kennen die Gegend zwischen Mülheim und Essen noch nicht. Es ist sehr schön hier, noch so ländlich.“

Ihr Mann Roland verrät: „Aber jetzt haben wir gerade ein kleines Problem. Wo ist der Weg zurück zum Auto? Wir sind aufs Geratewohl losgegangen, ohne Karte. Da vorne geht es schon mal nicht weiter, das ist ein Privatgrundstück, sagte man uns. Das Auto steht. . . da irgendwo.“ Er zeigt in Richtung Flughafen. „Aber das werden wir schon wiederfinden.“

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„Wir wollten heute unbedingt dahin, wo nicht so viele Menschen sind“

Was sagt Tochter Sophie dazu? Die ist ganz gelassen: „Och, ich lass dat ma auf mich zukommen.“ Alle lachen über Sophies coolen Spruch im typischen Ruhrdeutsch. „Is ja auch ‘n bisschen Ablenkung, so draußen in der Natur“, findet sie. Sophies Mutter erzählt: „Wir wollten heute unbedingt dahin, wo nicht so viele Menschen sind. Das ist ja nun mal in Coronazeiten besser.“ Roland Wagner befürchtet Schlimmes: „Das ist ein Problem heute. Sonntag und dann Traumwetter, Frühling im Februar. Alle wollen in die Sonne.“

Und dann stellt sich heraus, dass die Familie Wagner extra aus Gelsenkirchen nach Mülheim, Stadtgrenze Essen, angereist kam. „Weil’s hier so schön sein soll. Und so ist es ja auch. Zu viele Leute sind auch nicht unterwegs.“ Auf dem Leinpfad an der Ruhr sieht es sicher ganz anders aus. . .