Bei ihrer Mitgliederversammlung wählte die Linke Gelsenkirchen die 51-jährige Ayten Kaplan zur Direktkandidatin für die Bundestagswahl 2021.
Ayten Kaplan heißt die neue Direktkandidatin der Gelsenkirchener Linken für die diesjährige Bundestagswahl im September. Wie die Partei erst jetzt bekanntgab, erfolgte die Wahl bereits am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Mitgliederversammlung – und zwar mit einem einstimmigen Ergebnis. Kaplan folgt auf Ingrid Remmers, die bisher für die Linken im Bundestag saß, nun aber laut Partei im Herbst nicht mehr antreten wird.
Die 51-jährige Ayten Kaplan ist Pädagogin. „Mein Ziel ist es, Probleme zu bekämpfen, die die soziale Spaltung beschleunigen und das Zusammenleben erschweren. Ich werde mich insbesondere für die Gleichstellung von Frauen und eine bessere Integrationspolitik einsetzen“, sagte sie nach ihrer Wahl, die im Sportzentrum Schürenkamp durchgeführt wurde.
Linken-Kreissprecher lobt Kandidatin als „starke Frau“
„Wir freuen uns, eine starke Frau ins Rennen schicken zu können“, sagte Linken-Kreissprecher Hartmut Hering. Kaplan habe durch ihr Engagement in diversen migrantischen Communities gezeigt, dass sie sehr gute Bündnisarbeit leisten könne und Politik am Puls der Zeit mache. „Sie kennt die Probleme der Menschen gut und wir sind überzeugt, dass sie diese auch in Berlin konsequent vertreten wird. Außerdem war für uns als Linke besonders ihre klare Haltung für eine Friedenspolitik wichtig“, so Hering. „Wir brauchen keine Aufrüstung in Deutschland, sondern stabile soziale Verhältnisse gerade für ärmere Familien.“
Kaplan ist seit über 20 Jahren in der Linken und der vormaligen PDS tätig. Sie kam über ihr Engagement in der Interessensvertretung für Menschen mit Migrationshintergrund zur Partei. „Wir brauchen mehr Dialog zwischen den verschiedenen Interessensverbänden der Migranten in Deutschland. Ich möchte mit meiner Arbeit Bündnisse schmieden, um die verschiedenen Positionen zusammenzubringen“, kündigte die Kandidatin nun an.
Kritik an der Bundesregierung wegen der Waffenexporte in Kriegsgebiete
Kritik äußerte sie an den durch die Bundesregierung nach wie vor genehmigten Waffenexporten in Kriegsgebiete. „Auch in meiner alten Heimat fanden Kriege statt. Dort wurden Waffen eingesetzt, die aus Deutschland stammen. Deutschland kann nicht Frieden predigen und Konflikte durch Profitgier befeuern“, so Kaplan.
Am 13./14. März erfolgt die Aufstellung der NRW-Landesliste der Linken. Kaplan soll dabei auf einem der vorderen Plätze landen. „Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Menschen, die über Grenzen hinweg kreative Lösungen zusammen mit den Menschen entwickeln können. Gelsenkirchen hat so eine Abgeordnete verdient. Deswegen drücken wir im März Ayten fest die Daumen, dass sie es auf die Landesliste schafft“, so Kreissprecher Hering.