Oberhausen. Es lohnt sich wieder: In der Corona-Zeit war es für Altkleider-Sammler schwer, Geld für Textilien-Spenden einzunehmen. Das hat sich geändert.
Lange Zeit galt die Altkleiderbranche als kriselnder Markt. Doch zumindest aus lokaler Sicht hat sich die Situation stabilisiert: „Die Preise am Altkleider-Markt folgen aktuell wieder einem positiven Trend“, sagt der Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO), Jan Küppers. Es geht also aufwärts.
Viele Monate lang sah das ganz anders aus: „Die Lage auf dem Markt der Alttextilien bleibt in Zeiten der Corona-Pandemie überaus angespannt“, formulierte die WBO mit Blick auf das Jahr 2020 in ihrem Unternehmensbericht für den Beteiligungsbericht der Stadt Oberhausen. Die oft dürftige Qualität der Sammelware, die eingebrochenen Absatzmärkte gerade nach Osteuropa hin, begründet durch die Corona-Pandemie, lösten in den Jahren der Pandemie „einen dramatischen Preisverfall im Alt-Textilmarkt“ aus.
Waren noch zu Beginn des Jahres 2020 rund 200 Euro je Tonne Altkleider zu erzielen, so ließ die Corona-Krise diese Preise ab März 2020 auf nahezu null Euro einbrechen. Doch die Trendwende hat mittlerweile eingesetzt: Zurzeit habe die Tonne Altkleider wieder annähernd einen Preis wie zum Jahreswechsel 2019/2020 erreicht, heißt es. 200 Euro pro Tonne sind also durchaus wieder in Sicht. Rund 1000 Tonnen Alttextilien sammelt die WBO pro Jahr.
Flächendeckende Container-Standorte
Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) bieten in Oberhausen einen umfassenden und flächendeckenden Abgabe-Service: Im Stadtgebiet stehen insgesamt 171 Altkleider-Container. Alle Standplätze seien in der WBO-App und auch im Oberhausener „Abfall-Navi“ hinterlegt, so dass man sich leicht einen Überblick über nahe gelegene Standorte verschaffen kann.
Aspekte des Umweltschutzes werden strikt beachtet: Die Altkleider werden von der WBO an ein spezielles Unternehmen für Textilrecycling verkauft. Dort wird die Kleidung sortiert und weiter verarbeitet. Die WBO arbeitet dabei kostendeckend, ein etwaiger Überschuss geht als Spende an gemeinnützige Einrichtungen, wie etwa das Friedensdorf Oberhausen.
Bis zu 450 Euro pro Tonne Altkleider waren übrigens einst zu Boomzeiten der Branche vor rund zehn Jahren möglich, was auch kommerzielle Anbieter in das Geschäft einsteigen ließ. Diese Rekordwerte sind vorerst passé. Erst allmählich kehrt wieder Normalität in den Altkleidermarkt ein. Jan Küppers versichert: „Alle Containerstandorte der WBO bleiben auch weiterhin erhalten.“