Gelsenkirchen-Horst. Die Ampeln an der Straße An der Rennbahn in Gelsenkirchen-Horst werden künftig den Busverkehr bevorzugen. Auch über Tempo 50 wird diskutiert.
Der Name der Straße klingt offenbar für manche Autofahrer verführerisch: „An der Rennbahn“ – damit ist natürlich die ehemalige Galopprennbahn in Horst gemeint. Doch es gibt immer noch zu viele Autofahrer, die den Straßennamen auf ihre eigene Fahrweise beziehen und auf der Straße von Horst in Richtung Gelsenkirchener Innenstadt kräftig aufs Gaspedal treten.
In der vergangenen Woche hatten sich die Vertreter der Bezirksvertretung West getroffen. Dabei hatten die Bezirksverordneten auch über einen Antrag beraten, bei dem es um die „ÖPNV-Beschleunigung an den Lichtsignalanlagen“ ging, wie es im Beamtendeutsch heißt. Gemeint damit ist, dass die Ampeln an der Straße so umgebaut werden, dass die Busse dort schneller vorankommen.
Gelsenkirchener Busfahrer schalten Ampeln auf „Grün“
Erreicht wird das dadurch, dass die Ampelanlagen an der Schlossstraße und der Kranefeldstraße eine Vorrangschaltung für den ÖPNV bekommen. In den Bussen, die dort verkehren, können die Fahrer die Ampeln per Funk auf „Grün“ schalten. Dadurch sollen die Busse pünktlicher unterwegs sein, außerdem würde der Spritverbrauch gesenkt, wenn die Busse nicht so lange an roten Ampeln stehen müssen.
Außerdem wird die Ampel an der Kreuzung Kranefeldstraße zukünftig verkehrsabhängig gesteuert: Autos fordern ihr „Grün“ über Induktionsschleifen in der Fahrbahn an, Fußgänger und Radfahrer per Knopfdruck. Ebenfalls werden Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte installiert. Baubeginn ist voraussichtlich im dritten Quartal 2021. Der Verkehrsausschuss muss dem Vorhaben in seiner Sitzung am Donnerstag noch zustimmen.
Anwohnerin beklagt sich über Straßenlärm
Für die Vertreter der SPD- und der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung geht es bei den Maßnahmen auch um eine Verringerung der Lärmbelastung durch den Verkehr auf der Straße An der Rennbahn zwischen Kranefeldstraße und Turfstraße ein. „Dazu kann auch die Reduzierung der dort zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 km/gehören“, erläuterte Bezirksbürgermeister Joachim Gill.
Auf der Sitzung im Horster Schloss gab eine Anwohnerin den Verordneten einen Einblick in ihre Situation. Die Frau schilderte die Belastungen und Gefährdungen, die dort mit Tempo 70 einhergehen. „Die Straße macht ihrem Namen An der Rennbahn alle Ehre. Die Gefährdungen und Lärmbelastungen sind nicht hinnehmbar. Zudem gibt es dort ein Seniorenzentrum, deren Bewohnerinnen, Bewohner und Gäste ebenfalls darunter leiden“, zählte sie auf und appellierte an die Lokalpolitiker, sich des Themas anzunehmen.
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