Oberhausen. Gegen den landläufigen Trend steigt die Zahl der Scheidungen in Oberhausen deutlich an. Davon betroffen sind auch immer mehr Kinder.
Sinkt die Zahl der Scheidungen in anderen NRW-Städten auffällig deutlich, entscheiden sich in Oberhausen immer mehr Paare dazu, künftig getrennte Wege zu gehen. 394 Scheidungen haben die Statistiker des Landesamtes IT NRW für das Jahr 2020 registriert. Das ist ein Plus von mehr als elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der NRW-Trend ist dagegen rückläufig: 32.554 Ehen wurden im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen geschieden – knapp vier Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Seit 2008 gehen die Zahlen der Scheidungen landesweit zurück.
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Rund jedes zweite Scheidungspaar hatte 2020 mindestens ein minderjähriges Kind. In Oberhausen ist es ähnlich: 190 Paare der 394 geschiedenen haben Nachwuchs unter 18 Jahren. Die Zahl der betroffenen Kinder insgesamt ist dabei so hoch wie lange nicht. Die aktuelle Statistik weist die Zahlen der vergangenen zehn Jahre aus. Mit 490 minderjährigen Scheidungskinder liegt das vergangene Jahr an der Spitze.
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In Oberhausens Nachbarstädten ist die Zahl der Scheidungen – mit einer Ausnahme – zurückgegangen: In Mülheim und in Essen jeweils um rund vier Prozent, in Bottrop sogar um fast zehn Prozent. Im Kreis Wesel, zu dem auch Dinslaken zählt, ist die Zahl um knapp drei Prozent gesunken. Zu den wenigen Städten mit steigenden Zahlen zählt neben Oberhausen auch Duisburg. Mit einem Plus von 0,5 Prozent fällt der Anstieg aber deutlich geringer aus als in Oberhausen.