Duisburg/Oberhausen. Wegen Raubes steht ein süchtiger Duisburger (32) vor dem Landgericht. Um an Geld zu kommen, überfiel er brutal eine Oberhausenerin (60).
Die Nacht zum 4. Februar 2020 hatte ein 32-jähriger Duisburger mit einem Bekannten aus der Szene in Oberhausen verbracht. Sie konsumierten reichlich Alkohol und Drogen. Am nächsten Morgen plagte den Mann der Entzug. Gegen 9.40 Uhr erblickte er in der Oberhausener Innenstadt zwei Frauen. Rücksichtlos schlug er eine mit einem Stück einer Betonplatte nieder, um an ihren Rucksack zu kommen. Nun steht der 32-Jährige wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Duisburg.
Er sei früh an Drogen geraten, habe die falschen Freunde gehabt, berichtete der Angeklagte. Er hat keinen Schulabschluss, keine Ausbildung. „Jobs habe ich meist ziemlich schnell wieder wegen meiner Sucht verloren.“ Meist lebte er von Hartz IV, deckte den finanziellen Bedarf für Drogen und Alkohol mit Ladendiebstählen.
Angeklagter will nur noch verschwommene Erinnerungen an die Tat haben
Die Nacht vor der Tat habe er mit einem Kumpel verbracht, erzählte der 32-Jährige. Gemeinsam habe man mehrere Gramm Heroin, und Kokain, Bier und zwei Flaschen Whisky konsumiert. „Nach zwei oder drei Stunden Schlaf bin ich wieder aufgewacht, lief ziellos in der Stadt herum.“
Die Tat bestreitet der Angeklagte nicht. Das wäre angesichts von Bildern einer Überwachungskamera auch ziemlich sinnlos. Aber seine Erinnerungen seien sehr verschwommen, behauptet der Duisburger. „Ich habe die beiden Frauen gesehen. Ich erinnere mich daran, der einen den Rucksack entrissen zu haben.“ Mehr weiß er nicht mehr.
Geschädigte sah Täter davon rennen, bevor sie ohnmächtig wurde
Die brutal überfallene Frau erinnert sich dagegen noch recht gut, dass ihr der Angeklagte schon kurz vor der Tat aufgefallen war, als sie mit ihrer gehbehinderten Schwester am Arm auf der Langemarkstraße in der Oberhausener Innenstadt unterwegs war. „Dann habe ich nur noch einen Stein auf mich zukommen sehen. Ich ging zu Boden und habe ihn noch mit meinem Rucksack weglaufen sehen. Dann wurde ich ohnmächtig.“
Es grenzt an ein Wunder, dass die Frau durch den Schlag mit dem schweren Betonstück nur ein Hämatom und eine Gehirnerschütterung davontrug. „Ich hatte fünf Tage lang Kopfschmerzen“, schildert die Industriekauffrau. In dem Rucksack befanden sich Papiere, medizinische Unterlagen, ein Smartphone und 450 Euro Bargeld. Für den Prozess sind bis August noch zwei weitere Sitzungstage vorgesehen.