Gelsenkirchen. Stefan Koskowski aus Gelsenkirchen hat ein Lied über den SV Horst-Emscher 08 aufgenommen. Wie er auf die Idee kam – und wie sie angenommen wird.

Rappen, das sei für ihn fast ein wenig wie Fußballspielen. „Man attackiert, ohne bösartig zu sein“, erklärt Stefan Koskowski und lacht. Er muss es wissen: Seit 2004 nimmt Koskowski alias „Shaixor“ hobbymäßig Songs auf, seit Kindestagen kickt er. Beides hat er nun in einem Lied über den SV Horst-Emscher 08 verbunden – dem „besten Verein zwischen Emscher und Rhein“.

Den durchaus selbstbewussten und provokanten Refrain habe er bewusst gewählt. Etwas dicker aufzutragen, das gehöre bei der Rapmusik schlicht dazu, meint Koskowski. Die Idee, ein Lied über den Klub zu schreiben, kam ihm im Rahmen eines Videodrehs. Koskowski ließ seine Drohne über den Platz am Schollbruch fliegen und unterlegte die etwa einminütige Aufnahme mit eigener Musik. Vereinsmanagerin Kathrin Vieth ermutigte ihn dazu, ein komplettes Lied aufzunehmen – gesagt, getan.

Wie der Gelsenkirchener zur Musik kam

Der finale Text war schnell aufgeschrieben, wie er erzählt: „Manchmal sprudelt es raus, manchmal setze ich mich hin und bringe eine Stunde lang gar nichts aufs Papier. Bei der zweiten Strophe hatte ich aber richtig Bock.“

Zur Musik ist Koskowski über einen Freund gekommen. Sein erstes Lied nahm er vor 17 Jahren auf. „Ich finde es total interessant, von einer Idee aus auf einen fertigen Song hinzuschreiben“, sagt er. Nie habe der Gelsenkirchener das Ziel gehabt, durch die Musik berühmt zu werden. Vielmehr gehe es Koskowski bzw. „Shaixor“ darum, persönliche Geschichten aufzuschreiben und Menschen damit zu berühren. Sein Lied „Regenbogen“ setze ein Zeichen für die Liebe in der Corona-Zeit, der Titel „Und ich lauf“ sei eine Hymne fürs Joggen.

So wurde der „Horst 08-Song“ von den Vereinsmitgliedern angenommen

Der „Horst 08-Song“, den Koskowski vor wenigen Tagen auf der Plattform Youtube hochgeladen hat, ist sein jüngstes Projekt. Die Reaktionen von anderen Vereinsmitgliedern fielen bislang durchweg positiv aus. Dabei kam Koskowski erst vor drei Jahren wieder an den Schollbruch.

So kam „Shaixor“ auf seinen Namen

„Shaixor“ – der Titel hat an sich wenig mit dem bürgerlichen Namen von Stefan Koskowski zu tun. Der Künstlername sei ihm vielmehr vor vielen Jahren beim Videospielen eingefallen. „Das ist schon echt lange her“, sagt Koskowski. Seinen größten Erfolg, gemessen an Klickzahlen auf Youtube, erreichte er mit dem Lied „Traumfrau“: Über 150.000 Personen haben das Video aufgerufen.

Mit dem Vereinsfußball hörte er nämlich als Jugendlicher auf. Gekickt hatte er seitdem lediglich für die Betriebsmannschaft von Sabic in Scholven. Dort arbeitet Koskowski, mittlerweile 38 Jahre alt, als Prozessleitelektroniker. Mit jener Mannschaft absolvierte er schließlich ein Testspiel bei Horst-Emscher 08. Und dort gefiel es ihm so gut, dass er zu seinem Jugendverein zurückkehrte.

Normalerweise trainiert er jeden Mittwoch mit seinen Teamkollegen von den Alten Herren. Das ist aufgrund der Auswirkungen der Pandemie derzeit allerdings nicht möglich. Der Trainings- und Spielbetrieb ruht seit Monaten. Eine schwierige Zeit für Koskowski, dessen siebenjähriger Sohn ebenfalls bei Horst-Emscher spielt. „Ich vermisse das schon alles.“

Hoffnung machen ihm die Inzidenzzahlen, die weiter sinken und es vielleicht schon bald möglich machen, wieder zu trainieren, zu spielen und gemeinsam mit einem Bier anzustoßen. Die Getränke jedenfalls dürften mit dem Song im Hintergrund besonders gut schmecken.

Hier geht es zum Lied über Horst-Emscher 08