Oberhausen. Auf 1,6 Kilometern Länge werden Kanal und Straße in mehreren Abschnitten erneuert. Nachbarschaft zahlt zwei Millionen Euro dazu.
Sie ist eine der wichtigen Straßen zwischen Osterfeld und Sterkrade, auch als Zubringer zu den Autobahnen. Wer an ihr wohnt oder sie regelmäßig benutzt, muss sich ab Ende des Jahres mit Verkehrsbehinderungen anfreunden und das für sehr lange Zeit. Kanal und Straßenaufbauten an der Vestischen Straße werden auf 1,6 Kilometern Länge erneuert. Das ist abschnittsweise vorgesehen und wird deshalb bis etwa 2027 dauern. Über die genauen Pläne wurden jetzt die Bezirksvertretungen informiert.
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Zunächst geht es um den Abschnitt zwischen der Fahnhorststraße in Osterfeld und der Teutoburger Straße in Sterkrade. Südlich davon sind Kanalarbeiten schon seit längerer Zeit in Gang. Demnächst soll es dann nordwestlich weitergehen. Bis zur Ackerstraße wird der Kanal mit seinem Innendurchmesser von drei Metern durch neue Rohre ersetzt. Die heutigen Rohre sind bis zu 95 Jahre alt. Darüber und noch weiter nordwestlich wird nur die Straße erneuert.
Keine Linksabbiegespuren mehr
Weil die Arbeiten große Erdbewegungen erfordern, das Schmutzwasser weiterhin abgeleitet und die Häuser erreichbar bleiben sollen, wird abschnittsweise gebaut. Der Bezirksvertretung lagen insgesamt sechs Abschnittspläne vor.
Große Änderungen sind an der Oberfläche zu erwarten. So soll es künftig zu den größeren Querstraßen keine separaten Linksabbiegespuren mehr geben. Die Verkehrsexperten gehen davon aus, dass dies den Verkehrsfluss nur geringfügig beeinträchtigt. Geparkt wird in Zukunft in separaten Parkbuchten, die von Bäumen aufgelockert werden. Auf der Fahrbahn wird Platz für einen zwei Meter breiten Schutzstreifen in jeder Richtung geschaffen. Dadurch, dass die Radfahrerinnen und Radfahrer künftig auf der Straße fahren, entsteht der Platz für die künftig gepflasterten Längs-Parkbuchten.
Linienbusse halten auf der Fahrbahn
Die Fachleute versprechen sich ganz allgemein eine verbesserte Verkehrssicherheit, weil Radfahrer auf der Straße an Einmündungen besser gesehen werden und sich ihren Weg nicht mehr mit den Fußgängern teilen müssen. Für den Knotenpunkt Teutoburger Straße/Dreilinden ist am Ende eine ganz neue Aufteilung des Straßenraums geplant.
Für die zehn Bushaltestellen auf der Strecke ist ein Umbau zu Kaphaltestellen vorgesehen, also ohne Busbuchten mit direktem Einstieg am Fahrbahnrand. Um gleichmäßigere Abstände zwischen den Haltestellen zu erreichen, wird die Haltestelle Heidekirche etwas in Richtung Sterkrade verschoben.
Künftig 58 statt bisher 31 Bäume
Für den Ausbau müssen einige Bäume gefällt werden. Am Ende würden aber nicht, wie heute, 31 Bäume entlang der Strecke stehen, sondern 58 Bäume.
Kanal- und Straßenbau kosten in dem Abschnitt insgesamt voraussichtlich 16,2 Millionen Euro. Die Anlieger müssen mit über zwei Millionen Euro dazu beitragen. An staatlichen Fördergeldern rechnet die Stadt mit 4,5 Millionen Euro, so dass sie selbst nur 9,6 Millionen Euro dafür aufbringen muss.
Intern mit der Nachbarschaft beraten
Anfang Oktober 2021 wurde der Ausbau auf einer Anliegerversammlung vorgestellt. Diese ist neuerdings gesetzlich vorgeschrieben. Den Anliegerinnen und Anliegern müssen unterschiedliche Varianten vorgestellt werden. Ob das geschehen ist, ist nicht bekannt. Das Treffen war im Unterschied zur früheren freiwilligen Bürgerbeteiligung an solchen Ausbauplanungen nicht öffentlich. Es heißt nur, es habe wenig „konstruktive Kritik“ gegeben. Meist sei es nur darum gegangen, Hauszufahrten und Haltestellen geringfügig zu ändern.
Bezirksvertreter: mehr Stellplätze schaffen und weniger Bäume fällen
In der Bezirksvertretung Osterfeld wurde unter anderem kritisiert, dass es im Kreuzungsbereich mit der Kapellen- und der Fahnhorststraße keine Stellplätze mehr geben wird. In der Summe, so betonen die Verkehrsfachleute, würden aber mehr Stellplätze als heute entstehen, nämlich bis zu 250 statt heute 211. „Es wurde schon jeder Meter ausgereizt“, erklärte Planerin Ricarda Mauksch.
In der Bezirksvertretung Sterkrade wurde darum gebeten, die dort nötige Fällung von 16 Bäumen noch einmal zu überprüfen. Das hat Mauksch zugesagt.