Mülheim. Kaum steht der Spielplatz in den Mülheimer Ruhranlagen vor dem Start, zeigen sich Probleme. Es fehlen „stille Örtchen“. Die SPD will das ändern.

Der neue Spielplatz in den Ruhranlagen soll nach Bürgerwünschen schön gestaltet werden. Allerdings hat man bei der Gestaltung eines nicht berücksichtigt: Toiletten. Die gibt es eigentlich auch sonst selten an Spielplätzen. Die SPD aber will das zum Anlass nehmen, das Notdurft-Problem in der Innenstadt in der Bezirksvertretung 1 grundsätzlich zu beraten. Sie hat auch schon eine Lösung parat.

Denn wer kurz aufs „stille Örtchen“ muss, dem steht zwar die Anlage auf der nahen Schleuseninsel zur Verfügung. Doch das nur theoretisch. Die Toiletten sind seit Jahren „in Reparatur“, angeblich warte die Stadt auf „Ersatzteile“. Drum schlagen sich die meisten wohl – oder übel – in die Büsche. Der Effekt: Der Bereich hinter der Toilettenanlage und an der Böschung wurde zunehmend unansehnlicher.

Toilettenanlage an Mülheims Schleuseninsel seit langem außer Betrieb

Manche weichen inzwischen auf das Eiscafé aus, da die Gastro wieder geöffnet hat. Schon vor einem Jahr löste die Problematik zunehmender Wildpinkler eine Debatte in der Politik aus, ohne dass dies zu Ergebnissen geführt hat. Inzwischen hat das Hochwasser auf der Schleuseninsel einem Öffnen der Toilettenanlage vorläufig den Strich durch die Rechnung gemacht.

Viele Elemente des Mülheimer Spielplatzes nahe der Ruhr sehen schon fertig aus. Eröffnet wird er offiziell aber erst im April.
Viele Elemente des Mülheimer Spielplatzes nahe der Ruhr sehen schon fertig aus. Eröffnet wird er offiziell aber erst im April. © WAZ | Ant Palmer

Nun will die SPD die Sache anpacken: „Wann wird die Toilette am Wasserbahnhof wieder in Betrieb gehen?“, fragen die Genossen in einem Antrag für die Bezirksvertretung im März. Ob es beim Grünflächenamt Hinweise zu Verunreinigungen durch Fäkalien in der Nähe dieses Spielplatzes gebe, will die SPD wissen, und ob eine Gesundheitsgefahr bestehe.

Stadt ist überrascht über „illegale Nutzung“ des noch nicht freigegebenen Spielplatzes

Die Stadt indes ist überrascht darüber, dass dort schon gespielt werden soll. „Der Platz ist noch im Bau und wird erst im April eröffnet. Wenn dort gespielt wird, ist dies illegal“, darauf weist Stadtsprecher Volker Wiebels auf Nachfrage der Redaktion hin.

Einen kurzfristigen Lösungsvorschlag bringen die Genossen mit: Sie schlagen vor, dass die Bezirksvertretung aus ihren Mitteln ein Dixi-Klo sponsort. Das wäre für 50 Euro die Woche zu mieten. „Es ist nicht ideal“, meint Peter Pickert (SPD), aber für die Übergangszeit – bis man das Problem öffentlicher Toiletten besser gelöst habe – ein Ansatz.